14. Oktober 2013

Gegen Spitzenteam im Heimspiel unterlegen

Mit 20:31 (11:16) unterlagen die Oberliga-Handballerinnen der TSG Calbe am Sonnabend dem favorisierten HSV 1956 Marienberg. Knackpunkt für die am Ende zu hohe Niederlage war wieder einmal das Angriffsspiel. Zehn torlose Minuten in der ersten und satte zwölf in der zweiten Hälfte, das ist zu viel, auch wenn das zu dieser Saison noch einmal deutlich verstärkte Marienberger Team sicherlich ein starkes Spiel zeigte.

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Trotz ihrer sechs Treffern konnte Stefanie Hüls die Niederlage ihrer Mannschaft gegen den HSV 1956 Marienberg nicht verhindern. | Foto: Volksstimme

Die Gäste aus dem Erzgebirge haben bereits in der Anfangsphase Calbe ausgezeichnet im Griff. Die Abwehr agiert kompakt, bisweilen offensiv und HSV-Torfrau Denise Reichel weiß genau, wo die Würfe ihre Gegnerinnen landen, nämlich meist direkt in ihren Armen. Die folgenden Gegenstöße tun weh, lassen ihrer Calbenser Kontrahentin keine Chance. Nach zehn Minuten und sechs Marienberger Treffern sorgt Kristin Sroka für den ersten verhaltenen Jubel der TSG-Fans. Die Gäste stört das wenig. Sie ziehen weiter ihre Bahnen überschreiten nach 15 Minuten die Zehn-Tore-Marke. Die TSG muss sich etwas einfallen lassen und versucht es mit Varianten und Tricks: Kristin Sroka legt sichere Anspiele auf Sandra Bischoff am Kreis ab, Lisa-Marie Prokop verwandelt per Hüftwurf von der Freiwurflinie. So kommt der TSG-Zug ins Rollen, Torhüterin Alexandra Baier pariert in Folge und der Abstand schmilzt auf 10:14. Den Saalestädterinnen gelingt es in der Phase ausgezeichnet, die momentane Schwäche ihres Gegners auszunutzen und es geht mit nur fünf Toren Differenz in die Kabinen.

Nach dem Wechsel startet Marienberg mit einer starken zweiten Welle, die TSG hingegen mit zwei Fehlabspielen, Stürmerfoul und Fußspiel. Noch einmal kommt Calbe in Überzahl auf 16:21 (42.) heran, fällt dann jedoch in seine schwächste Phase. Trainer Frank Mühlner ist resigniert: „Ich verstehe nicht, warum wir das, was geht, und womit wir Erfolg haben, nicht einfach weiter spielen.“ Die Sächsinnen, übrigens ebenfalls in dieser Phase nicht sonderlich überragend, erhöhen weiter bis auf 27:16 (54.). In seiner Auszeit zwölf Minuten vor Ende hat Marienbergs Trainer Robert Flämmich die Punkte bereits verbucht: „Endlich ein Spiel in Calbe, das jetzt schon sicher ist“, sagt er und fordert seine Damen auf, den Vorsprung noch auszubauen. Per Siebenmeter bringt Kristin Sroka wenig später den 17. Treffer ihrer Mannschaft unter, doch mit zehn Toren Rückstand waren die Messen bereits gesungen. Marienberg nimmt die beiden Punkte mit, behält seine weiße Weste, während die TSG weiter auf ihren ersten Punktgewinn warten muss. Calbes Trainer Frank Mühlner ist nach dem Spiel sauer, nicht etwa weil sein Team verloren hat, sondern wegen seines Auftritts. „Wir müssen alle jede Woche an unsere Leistungsgrenze gehen, sonst wird das nicht“, moniert er.

Nach den drei Spitzenteams der Liga, die übrigens alle Aufstiegsaspirationen haben, tritt die TSG in drei Wochen mit dem HSV Haldensleben erstmals gegen einen Gegner aus dem Mittelfeld an.

TSG Calbe: Alexandra Baier, Sarah Eichhorn – Sandra Bischoff (3), Marie Hoffmann, Stefanie Hüls (6/3), Julia Ihlo, Caroline Mewes (3), Lisa-Marie Prokop (2), Kristin Sroka (6/1), Mandy Wenzel, Josephin Wurbs

HSV Marienberg: Denise Reichel, Tereza Sichmanova – Jana Foksova (5), Petra Freislerova, Lilla Halász (6/3), Lucie Hribova (2), Eva Kracmanova (6), Christin Müller, Larin Schererova (8), Vicky Schütze (4), Sylke Sowa

Zeitstrafen: Calbe 1 – Marienberg 3

Siebenmeter: Calbe 5/4 – Marienberg 2

Dieser Artikel wurde am 14.Oktober 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 07.Januar 2014)


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