Stadt Calbe – Rolandstadt am Saalebogen
Anschrift:
Stadtverwaltung Calbe
Markt 18
39240 Calbe/Saale
Homepage:
www.calbe.de
Kontakt:
- Sven Hause (Bürgermeister)
- stadt@calbe.de
Die Stadt:
Calbe/Saale ist eine Stadt im Salzlandkreis im Bundesland Sachsen-Anhalt und liegt dabei ziemlich genau zwischen Halle und Magdeburg. Derzeit leben knapp 10.000 Einwohner in der Rolandstadt am Saalebogen, die erstmals 936 in einer Urkunde von Kaiser Otto I. erwähnt wurde. Neben dem Bismarckturm, der St-Stephani-Kirche und der Rolandstatue ist Calbe insbesondere für die „Calbenser Bollen“ bekannt.
Historie:
Am 13. September 936 wurde die Stadt Calbe in einer Urkunde des Kaisers Otto I. erstmals unter dem Namen „calvo“ erwähnt. Aus heutiger Sicht wird allerdings davon ausgegangen, dass bereits zu Beginn des neunten Jahrhunderts eine Ansiedlung im späteren Stadtgebiet stattgefunden hat. Aufgrund des guten Ackerbodens der günstigen Lage im östlichen Teils des damaligen Deutschlands an einer wichtigen Nord-Süd-Fernhandelsstraße wurde Calbe im Jahre 1160 das Marktrecht verliehen.
Von 968 bis ins Jahr 1680 gehörte Calbe zum Erzbistum Magdeburg. In der Folgezeit wurde die Saalestadt als kreisfreie Stadt direkt dem brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg und ab dem Jahre 1701 dem Königreich Preußen unterstellt. Nach der preußischen Gebietsreform war Calbe von 1816 bis 1950 sowohl Kreisstadt, als auch Verwaltungssitz des preußischen Kreises Calbe an der Saale.
Die Rolandstatue auf dem Calbenser Marktplatz, als Symbol für städtische Freiheit, für das vorhandene Marktrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit, wurde höchstwahrscheinlich 1381 aus Holz errichtet und im gleichen Jahr erstmals urkundlich erwähnt. Nach knapp drei Jahrhunderten und mehreren Reperaturversuchen wurde dieser 1656 ersetzt und mit einem Gehäuse und Dach versehen. Der hölzerne Roland fand in der Nachkriegszeit des II. Weltkriegs ein jähes Ende und wurde aufgrund von Brennstoffknappheit als Heizmaterial verwendet. Seit dem 02. Juli 1976 wurde die heutige Rolandstatue aus Sandstein neu erschaffen.
Die Geschichte des Schlosses Calbe ragt bis in die Jahre 1313/1314 zurück. Damals wurde unter dem Erzbischoff Burchard III. mit dem Bau eines Repräsentations- und Schutzbaus begonnen. Trotz zahlreicher Rückschläge im 14. und 15. Jahrhundert wurden Schloss und Veste fertiggestellt und im 16. Jahrhundert mit einem Westflügel erweitert. Nachdem das gesamte Schlossgelände im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und 1660 das Magdeburger Land Teil Preußens wurde, verlor das Schloss den Status eines politischen Machtzentrums und verfiel mehr und mehr. In den letzten Tagen des II. Weltkriegs brannte nach Kampfhandlungen das Schloss Calbe komplett aus. Die zurückgebliebenen Ruinen wurden 1951 beseitigt, fast an der gleichen Stelle wurde 1954 die Schiller-Schule erbaut.
Die beiden Kirchtürme der Stephani-Kirche ragen aus dem Zentrum Calbes 57 Meter weit in den Himmel und sind bis weit über die Stadtgrenzen hinaus als Wahrzeichen der Saalestadt zu sehen. Im Jahre 1495 wurde der Bau des Kirchengebäudes in der heutigen Gestalt abgeschlossen, der Schlussstein und ein am Kapellenportal angebrachter Wappenstein belegen dies. Die Anfänge des Kirchenbaus allerdings ragen wahrscheinlich in das 10. Jahrhundert zurück. Die spätgotische Hallenkirche hat eine Gesamtlänge von knapp 60 Metern und einschließlich der Strebepfeiler und des Kapellenanbaues ist sie etwa 38 Meter breit. Neben der evangelischen St.-Stephani-Kirche finden sich in Calbe die ebenfalls evangelische St.-Laurentii-Kirche und die katholische St.-Norberti-Kirche.
Insbesondere beim Blick vom anderen Saaleufer wird das Panorame von Calbe auch vom Hexenturm geprägt. Als ursprünlicher Wachturm der Stadt-befestigungsanlagen der Stadt wurde dieser erstmals im Jahre 1480 erwähnt. Der Name „Hexenturm“ stammt von den Calbenser Hexenprozess von 1634, als Ursula Wurm vor der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen hierin eingesperrt wurde. Später diente er als Ratsarchiv und als Gefängnis für Schwerverbrecher, heute ist dort das Stadtarchiv untergebracht.
Auf der 121 Meter hohen Erhebung namens Wartenberg, auf dem unter anderem ein Naherholungsgebiet angelgt ist, befindet sich der am 22. März 1904 zu Ehren von Otto von Bismarck eingeweihte Bismarckturm Calbe. Der runde Turm stellt mit einer Höhe von 30 Metern und einem Durchmesser von knapp 40 Metern eine weitere Sehenswürdigkeit der Saalestadt dar. In der Vorhalle befindet sich eine Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus und eine Ausstellung zur Geschichte, Geografie und Natur des Wartenberges.
Der seit 1591 betriebene Zwiebelanbau machte die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Region über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Hieraus entwickelte sich später das noch heute bekannte Qualitätsprodukt der „Calbenser Bolle“ und die Bezeichnung der Saalestadt als „Bollen Calbe“.
Quellen:
- www.calbe.de
- www.histrundgangcalbe.herobo.com
- 1075-jährige Geschichte der Stadt Calbe (Jubiläumsausgabe)