23. Januar 2017

Frauen: Geisel der eigenen Lethargie

Nichts Neues bot die zweite Saisonbegegnung der Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen aus Calbe und Bernburg. Wie in der Hinrunde unterlag die TSG auch im Rückspiel 22:28. Wiederum gelang es nicht, den Gegner zu stellen und die eigene Ausbeute zu erhöhen. Entsprechend tief sitzt der Frust nach dem von Anfang bis Ende unstimmigen Auftritt.

Um dieses Spiel zusammenzufassen, reichen im Grunde die ersten zehn Minuten. Beide Teams machten Druck, doch schon hier schien Calbe unkonzentrierter und viel zu zurückhaltend. Fatal wirkte sich die augenscheinliche Abwehrschwäche aus. Ein ums andere Mal gelang es Henriette Nagel und Alexandra Pajung, die TSG-Deckung zu hinterlaufen und völlig frei vom Sechsmeter auf das Tor zu werfen. Folgerichtig lagen die Anhalterinnen 7:1 vorn. Calbes Co-Trainer Lutz Dohmke fand deutliche Worte: „Da fehlte grundsätzlich die Zuordnung, wir haben uns nach Strich und Faden austricksen lassen. Das war unter aller Sau“, kommentierte er die Begegnung. Bernburg erwies sich darin nicht als Übergegner, spielte einen unaufgeregten Ball mit wenigen, aber effektiven Spielzügen. Nachdem Nachwuchsspielerin Juliane Gaul ihren Einsatz im Aufbau bekam, zeigte die Gäste-Sieben erstmals ansatzweise Spielzüge und verkürzte auf 8:11 (26.). Trotzdem blieb die Ausbeute ausgesprochen schwach, was vor allem am durchschaubaren Wurfbild lag. So verstand es Anhalt-Torhüterin Lisa Kopperschmidt ausgezeichnet, mit ihrem Mittelblock zusammenzuarbeiten, fischte die Calbenser Würfe in Serie heraus. „Uns fehlte die Grundeinstellung und die Grundaggressivität“, bemängelte der Co-Trainer den fehlenden Zug zum Tor.

Ausgerechnet im Spiel vier gegen sechs holte die TSG dann neuerlichen Anlauf. Michelle Feilhaber leitet die Aufholjagd ein und der Abstand schmolz auf zwei Tore (18:20, 48.). Statt Bernburg nun aber weiter unter Druck zu setzen, verfielen die Gäste in Lethargie und sahen dem gegnerischen Konterspiel hinterher. Unzufriedenheit auch beim Trainerteam: „Wir sind nicht in der Lage, das, was wir trainieren, was wir im Spiel ansagen, umzusetzen“, brachte es Dohmke auf den Punkt. Wieder gelang es nicht, Kreisspielerin Pajung zu stellen, so dass die Anhalterinnen am Ende einen sicheren Sieg einfuhren, während Calbe geknickt und mit leeren Händen heimkehrte. (ttr)

Alexandra Baier, Josephine Suchan – Angelina Dähms, Michelle Feilhaber (2), Juliane Gaul (3), Klara Lehmann (3), Lisa-Marie Prokop (6), Sophia Rust (4), Antje Schreiber (3), Vanessa Schumann, Inga Thomas, Mandy Wenzel, Josephin Wurbs (1), Marie Zilke

Siebenmeter: SV Anhalt 7/4 – TSG Calbe 4/2
Zeitstrafen: SV Anhalt 4 – TSG Calbe 4

Dieser Artikel wurde am 23.Januar 2017 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 24.Januar 2017)


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