23. September 2013

Druckvoll, temporeich, unvollendet

Bärenstark und mit viel Tempo präsentierten sich die Oberliga-Handballerinnen der TSG Calbe gegen den Drittliga-Absteiger Thüringer HC II. Durch die unglückliche 24:27 (12:13)-Niederlage blieb die gesunde Mischung aus Kampfgeist und Spielwitz, mit dem sich die Saalestädterinnen nach der durchwachsenen Leistung in der Vorwoche gründlich rehabilitierten, unvollendet.

Beide Teams arbeiteten mit viel Druck auf die gegnerische Abwehr. Das offensive Auftreten der Gäste lag der TSG, der es endlich gelang, eine gerade Linie in ihren Angriff zu bringen und ihr Spiel zu kontrollieren. Kristin Sroka glänzte nicht nur durch ihre Treffer, sondern konnte auch ihre Mitspielerin Sandra Bischoff in dieser Phase gut in Szene setzen. Per Strafwurf verwandelte Stefanie Hüls zum 10:7 (22.), ehe ihr Team in eine kleine Schwächephase schlitterte. Als die Lockerheit fehlte, häuften sich die Fehler, was die spurtstarken Gäste umgehend für sich genutzt und zum 12:12 ausgeglichen hatten. „Unser Problem ist das Umschalten von Angriff auf Abwehr, daran müssen wir arbeiten – alle“, analysierte TSG-Trainer Frank Mühlner, während sich Ralf Börmel auf der Gästeseite über die hohe Fehlerquote seiner Spielerinnen mokierte. „Das war reine Nervensache“, stellte er fest, konnte jedoch nach dem Spiel lächeln. „Wir haben uns mehr vorgenommen, aber über die zwei Punkte sind wir glücklich. Calbe ist ein ganz anderer Gegner als Magdeburg letzte Woche.“

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Caroline Mewes (am Ball) wird vom Thüringer HC II in die Zange genommen und unsanft gestoppt. Die TSG Calbe überzeugte trotz der Niederlage mit viel Druck und Tempo. | Foto: Frank Nahrstedt

Knackpunkt war eine auf TSG-Seiten recht lange torlose Phase in der Mitte der zweiten Hälfte. „Ja, es sah gut aus, aber wir haben es einfach nicht über 60 Minuten durchgehalten“, so Mühlner. An der Körpersprache und dem Kampfgeist seiner Schützlinge hingegen gab es nichts zu rütteln.

Viel Einsatz war auch gefragt, denn die Thüringerinnen standen nach dem Wechsel defensiver, gingen bisweilen hart zu Felde, so dass die Gastgeberinnen für jedes Tor hart arbeiten mussten. Eine Zeitstrafe gegen Stefanie Hüls bedeutete einen Bruch, von dem sich Calbe trotz einer weiter starken Leistung nicht erholen konnte. So legte die Reserve des Deutschen Meisters zum 24:20 (48.) vor und rettete ihre Führung über die Zeit – gegen eine TSG-Mannschaft, die um jeden Ball hart kämpfte. Am Ende reichte es für die Saalestädterinnen nicht, allerdings haben sie über weite Strecken gezeigt, dass sich im Team jede Menge getan hat. Druckvoll und tempobetont agierten sie gegen einen athletisch sehr gut aufgestellten Gegner.

TSG Calbe: Alexandra Baier, Sarah Eichhorn – Sandra Bischoff (2), Marie Hoffmann, Stefanie Hüls (4/3), Julia Ihlo, Nancy Lehmann, Caroline Mewes (4), Lisa-Marie Prokop (1), Franziska Sprotte, Kristin Sroka (9/1), Mandy Wenzel (4), Josephin Wurbs

Thüringer HC II: Dinah Eckerle – Linda Bach (3), Stefanie Bischof (4), Marieke Blase (10/2), Chiara Bolze (4/1), Virginia Egerer, Katrin Hofmann (2), Josephin Kessler (1), Katharina Mack (1), Larissa Platen, Ronja Schwalbe (2)

Siebenmeter: Calbe 5/4 – THC 4/2

Zeitstrafen: Calbe 1 – THC 2

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 23. September 2013

Dieser Artikel wurde am 23.September 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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