15. August 2018

Zwei neue Spieler bringen Flexibilität

Die TSG Calbe aus der Sachsen-Anhalt-Liga vermeldete neben Jan Illig auch Marc Fritz als Neuzugang.

Von Kevin Sager

Calbe l Der Cheftrainer selbst konnte sich den deutlichen 42:30-Erfolg der TSG Calbe aus der Sachsen-Anhalt-Liga gar nicht angucken. Vom Spiel erfuhr Andreas Wiese nur durch seine Vertretung am Telefon. Denn an der Seitenlinie beim Test gegen den Verbandsligisten HSV Haldensleben coachten Torsten Sowa und Felix Kralik die Mannschaft. Doch viel ändern brauchten und konnten die Ersatzcoaches auch nicht. „Sie waren nur mit sieben Spielern da“, sagte Wiese. Unter den Sieben war zudem kein Linksaußen. Dafür schlugen sich die Calbenser mehr als achtsam aus der Affäre.

 

Noch Defizite erkennbar

Dennoch ließ sich der Coach die größten Mängel der Partie beschreiben. „Wir haben in der Abwehr viele einfache Gegentore bekommen.“ Daher wird der Erfolg von Wiese auch nicht an die große Glocken gehangen. Auch wenn der Angriff den Coach deutlich überzeugte: „42 Tore muss man erstmal werfen“, sagte Wiese mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Dennoch fanden Kralik und Sowa Fehler im Positionsangriff, die Wiese in den kommenden Trainingseinheiten ausmerzen muss. Denn die Calbenser befinden sich derzeit in einem Trainingsintervall, in dem das Augenmerk auf der Arbeit mit dem Ball liegt. „In kleineren Gruppen werden verschiedene Sachen geübt. Wir sind so schon gut eingespielt“, sagt Wiese. „Wir machen derzeit viel mit dem Ball.“ Denn die Phase der Ausdauer und Kraftübungen ist bereits abgeschlossen.

Dass die Spieler das Gelernte verstanden haben und auch umsetzten können, davon kann sich Wiese heute überzeugen. Denn am Abend treffen die Calbenser auswärts auf den HF Helmstedt-Büddenstedt aus der Oberliga. Am Donnerstag wird die Paarung gedreht. Der Anwurf am Donnerstag erfolgt dann um 19.30 Uhr in der Hegersporthalle. Doch das war dann immer noch nicht alles. Am Sonnabend steht dann das letzte Testspiel der Vorbereitung an. Dann ist die TSG zu Gast bei Eintacht Gommern.

 

Ein Eigengewächs schafft den Sprung

Neben den Testspielen vermeldete die TSG auch zwei Neuzugänge. Mit Jan Illig konnte Calbe einen erfahrenen Mann an Land ziehen. „Er hat schon in der Mitteldeutschen Oberliga gespielt“, sagt Wiese. Und das mit 26 Jahren. Illig soll der TSG eine weitere Alternative im Rückraum bieten. Illig spielte bisher beim HV Rot-Weiss Staßfurt, beim Landsberger HV, USV Halle und SG Spergau. Ein Mangel an Erfahrung kann ihm also definitiv nicht nachgesagt werden. „Wir hatten im vergangenen Jahr viele Verletzte. Wir wollen breiter aber auch vor allem variabler aufgestellt sein“, sagte Wiese.

Daher konnte die TSG auch direkt mit einem zweiten Neuzugang nachlegen. Wobei das Wort „Neuzugang“ dort nicht wirklich passt. Die Calbenser konnten mit Marc Fritz einen Linksaußen im Verein halten. Der A-Jugendliche bekam in der vergangenen Saison bereits in der Reservemannschaft seine Einsatzzeit und konnte überzeugen. Das sah auch Wiese und der 19-Jährige wurde daraufhin mit in die Erste genommen, wo er bereits seit einem Dreivierteljahr regelmäßig mittrainiert. „Er ist bestrebt und engagiert. Jedoch muss er noch an sich arbeiten“, meint der Trainer. „Wir wollten ihn halten und möchten, dass er einen Push bekommt.“

 

Marc Fritz (am Ball) spielte bereits in der Saison 17/18 des Öfteren in der Zweiten. Nun schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft mit Neuzugang Jan Illig Foto: Kevin Sager

Auf Linksaußen hat Fritz keinen geringeren als Maximilian Weiß vor sich. Doch genau so ist das vom Verein auch geplant. „Mit Max hat er einen Spieler an seiner Seite, von dem er viel lernen kann. Er soll sich ausprobieren und dann bekommt er auch die Spielzeit, die er verdient hat.“ Dass Weiß ein Mann vom Fach ist, zeigt seine Statistik aus der abgelaufenen Saison mehr als deutlich. In 17 Spielen kam der Linksaußen der TSG auf 107 Tore. Das entspricht einem Schnitt von 6,29 Toren pro Spiel. Wenn es nach dem Verein geht, soll Fritz auch einmal diese Zahlen vorweisen können.

 

Weitere Neuzugänge sind derweil nicht geplant, denn durch den Rückzug der zweiten Mannschaft, „müssen wir erstmal gucken wie es weiter geht“. Jedoch hat der Trainer noch einen Spieler im Hinterkopf, der den Sprung schaffen könnte. Nico Haverland konnte ebenfalls auf sich aufmerksam machen. „Er muss aber den Willen zeigen und viel dazu lernen. Zudem hat er noch etwas Trainingsrückstand.“

 

Doch die A-Jugendlichen können vorerst nicht mehr in der Verbandsliga Spielpraxis und Erfahrung sammeln, sondern würden direkt ins Haifischbecken Sachsen-Anhalt-Liga fallen. „Im nächsten Jahr haben wir dann wieder einen starken Jahrgang in der A-Jugend“, verrät Wiese. Und die TSG möchte nach einem Jahr Pause dann auch wieder eine Zweite melden. Es ist gut möglich, dass der eine oder andere Spieler dann den Weg in die erste Mannschaft findet. Aber das ist erstmal noch Fantasiedenken.

Quelle Volksstimme vom 15.08.2018

Dieser Artikel wurde am 15.August 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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