20. Februar 2018

Ohne Trainer und fünf Spieler, aber mit Herz

TSG Calbe verliert Auswärtsspiel beim Tabellenführer SV Oebisfelde mit 22:27 (9:14)

Oebisfelde/Calbe (ejo) • René Hulha hatte einen Wunsch. Sein Debüt als Trainer sollte nicht in die Hose gehen. Weil Andreas Wiese aus privaten Gründen verhindert war, musste der verletzte Spieler und jetzige Betreuer der TSG Calbe aus der Sachsen-Anhalt-Liga am Sonnabend im Auswartsspiel beim Tabellenführer SV Oebisfelde als Coach die Geschicke der Saalestädter leiten. Im Gespann mit Torsten Sowa.

Hulhas Wunsch erfüllte sich nicht. Mit 22:27 (9:14) unterlag Calbe dem spielstarken Aufstiegsaspiranten. Dabei lief es bis zur 21. Minute gut. Da stand es 8:8, nachdem die TSG nach einem holprigen Start schnell mit 2:7 (11.) zurückgelegen hatte. „Wir hatten mit einer 6:0-Abwehr angefangen. Das hatte Oebisfelde in die Karten gespielt“, erklärte der Aushilfscoach. Schnell hatte Hulha aber Marius Schwarz auf Manndeckung ge- gen Alexander Vogel abgestellt, so kämpften sich die Saalestädter Stück fur Stück heran. Auch dank der Paraden von Daniel Bertram im Tor.

Doch nach dem 8:8 zeigte Oebisfelde seine ganze Klasse, zog nach dem 11:9 mit sieben Toren in Folge auf 18:9 davon (37.). „Das Hauptproblem war der Angriff. Da hat es an Kreativität und Durchschlagskraft gefehlt“, analysierte Hulha. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr wurde das Ringen mit dem Gegner aber auch zu einer Kraftfrage. Denn die Calbenser waren nur mit sieben Feldspielern angereist. Es gab nur eine Wechseloption. Hulha ließ Nils Rätzel und Mathias Walther im Angriff- Deckungswechsel spielen. So konnte er mit Aufbauspieler Walther die TSG-Angriffe durchsprechen. Aber auch das half nicht. „Ich habe Mitte der zweiten Halbzeit noch eine Auszeit genommen und die Spieler zurecht gewackelt“, sagte Hulha. Beim Stande von 11:19 (40.) aus TSG-Sicht wollte er die Calbenser wachrütteln.

Bilder Facebook Oebisfelde

Das gelang immerhin. Bis zum Ende der Partie hatten sich die Saalestädter wieder auf fünf Tore herangekämpft. Man darf das so sagen: Gegen einen spielstarken Gegner hat sich die TSG Calbe in extremer Personalnot und ohne Trainer sehr anständig verkauft. „Die Spieler haben alles gegeben. Da kann man keinen Vorwurf machen“, sagte Hulha dementsprechend. „Wir wollten das Ergebnis human gestalten. So kann man das verkaufen.“ Und so dürfte sich auch René Hulha dann doch noch einen Grinse-Smiley in seinen Arbeitsnachweis für Andreas Wiese hineinmalen. Es gab schon schlimmere Trainerdebüts.

Calbe: Wiederhold, Bertram, Krautwald – Walther (3), Krause (2), Lück (2), Rätzel, Schwarz (1), Weiß (10/4), Reiske (4)

Siebenmeter SVO 2/2 – Calbe 4/4

Zeitstrafen: SVO 4 – Calbe 6 Rot (3×2): Marius Schwarz (56.)

 

Volksstimme  vom 20.02.2018

Dieser Artikel wurde am 20.Februar 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 20.Februar 2018)


verwandte Artikel