4. September 2018

Keine Emotionen, kein Wille und auch keine Punkte

TSG Calbe verliert zum Auftakt der neuen Saison gegen die SG Kühnau mit 20:22 (11:11) / Trainer mit Teilschuld

Kühnau/Calbe (kag) • Emotionen haben im Sport eine große Bedeutung. Ohne die richtige Einstellung und den letzten Willen wird es schwer, eine Partie siegreich zu bestreiten, vor allem wenn der Gegner genau diese Eigenschaften vorweisen kann. So erging es auch der TSG Calbe aus der Sachsen-Anhalt- Liga. Gegen die SG Kühnau verloren die Saalestädter zum Auftakt der neuen Spielzeit mit 20:22 (11:11).

Dabei hatte auch Coach Andreas Wiese eine gewisse Teilschuld, wie er selbst im Nachgang gestand: „Ich habe es nicht geschafft, meine Mannschaft richtig einzustellen.“ Ãœber die Gründe, warum dieses Vorhaben scheiterte, war der Ãœbungsleiter noch ratlos. Denn die Einstellung seiner Sieben gefiel Wiese ganz und gar nicht. „Wir haben emotionslos gespielt. Es war keine Ãœberzeugung zu spüren“, klagte der Coach. Dabei war die Mannschaft, trotz vieler Ausfälle, personell noch gut aufgestellt. „Jedoch haben mir die Alternativen gefehlt. Es war eine junge Truppe, die dieses Spiel dennoch hätte gewinnen müssen“, so Wiese. Neben Marc Fritz kam auch Nico Haverland zum Einsatz.

Fehlende Emotionen nutzt der Gastgeber aus

Doch auch Kühnau wusste zu überzeugen. Mit dem gewissen Grad an Emotionen und Leidenschaft zogen die Gastgeber früh in der Partie davon (5:2, 10.). „Taktisch waren wir auf Kühnau eingestellt, konnten aber nichts davon umsetzen“, meinte Wiese. Denn im Vergleich zu den Calbensern „hat sich Kühnau über die Emotionen rein gekämpft“.

Vor der Pause zeigte Calbe dann seine Klasse. Nach einem 7:ll-Rückstand konnten die Calbenser kurzzeitig einen Teil des Plans umsetzen. Durch die Treffer von Marius Schwarz, Maximilian Weiß, Haverland und erneut Weiß nahm die TSG nach einer kleinen Aufholjagd das Remis mit in die Pause.

Doch anstatt den Schwung der kleinen Serie mit in die zweite Hälfte zu nehmen, „sind wir in eine lethargische Stimmung verfallen“, meinte Wiese. Und diese negative Stimmung der Gäste aus der Saalestadt nutzten die Hausherren aus und wurden immer starker. Auch wenn Kühnau nie wirklich weit enteilen konnte, blieb der Gastgeber stets in Führung.

Denn die TSG ging teilweise fahrlässig mit der Chancenverwertung um. „Meine Spieler haben nicht das gezeigt, was sie können. So wird es gegen jedes Team schwer. Ich weiß aber, dass sie es besser können“ sagte Wiese. So leistete sich Calbe viele Fehler im Zuspiel aber auch beim Torabschluss. 23 technische Fehler zählte Wiese. „Das sind einfach zu viele.“

Und Kühnau blieb weiter dran, hielt sich durch den Kampf und den Einsatz wei­ter im Spiel. In den letzten drei Minuten nutzte Kühnau die Ãœberlegenheit dann aus und zog auf zwei Tore zum 22:20-Endstand davon. Danach gab es auch lobende Worte vom Coach der Calbenser. „Kühnau hat die emotionale Schiene genutzt und daher auch verdient gewonnen“, sagte Wiese.

Für sein Team bleibt nun eine Woche Zeit, um sich über die Umstände klar zu werden, warum die Spieler den Kampf am ersten Spieltag nicht angenommen haben. „Wir haben als Team verloren. Die letzte Ãœberzeugung hat gefehlt. Wa­rum das so ist, müssen wir besprechen und die Gründe herausfinden.“

Abwehr und Torhüter wissen zu überzeugen

Es war aber auch nicht alles schlecht. So fand Wiese neben der katastrophalen Offensive lobende Worte für die Defensi­ve und die Torhüter. Vor allem Sven Bertram wird vom Coach hervor gehoben, „der sehr gut war“. Ohne ihn wäre das Spiel wohl bereits frühzeitig deutlicher entschieden gewesen. Aber auch die Abwehr konnte Wiese überzeugen.

Was dem Coach allerdings nicht passte, war, dass die Rückraumpositionen nicht das Potential abrufen konnten, so wie es besprochen wurde. Auch die Taktik mit zwei Kreisläufern „hat nicht geklappt“.

Den Start in die neue Saison hatten sich die Calbenser sicherlich anders vorgestellt. Trotz einiger Ausfälle konnte Wiese eine schlagfertige Truppe auf die Platte schicken. Aber ohne Emotionen und dem unbedingten Willen zum Sieg, wird es schwer Zahlbares zu holen, vor allem wenn der Gegner genau diese Eigenschaften in die Waagschale wirft.

TSG: Wiederhold, Bertram – Fritz, Haverland (1), Barby (2), Krause (2), Lück, Schwarz (5), Weiß (7/3), Sowa (1), Illig (2), Reiske

Siebenmeter TSG 5/3 – Kühnau 9/6

Zeltstrafen: TSG 4 – Kühnau 3

Quelle Volksstimme vom 04.09.2018

Dieser Artikel wurde am 04.September 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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