18. Januar 2016

Frauen: Der Einsatz stimmt

Die Handballerinnen der TSG Calbe haben dem Heimpublikum eine kämpferisch starke Leistung geboten. Dennoch reichte es gegen den favorisierten Dessau-Roßlauer HV 06 am Ende nicht zur Überraschung. Die Partie ging 24:29 (10:13) verloren.

Obwohl die Einstellung der Calbenserinnen um Antje Schreiber (am Ball) stimmte, musste sich der Dessau-Roßlauer HV nicht allzu sehr die Zähne ausbeißen. | Foto: Franziska Herz

Obwohl die Einstellung der Calbenserinnen um Antje Schreiber (am Ball) stimmte, musste sich der Dessau-Roßlauer HV nicht allzu sehr die Zähne ausbeißen. | Foto: Franziska Herz

An der Einstellung, so viel steht nach der Niederlage der Calbenser Frauen gegen Dessau-Roßlau fest, hat es nicht gelegen. „Es sah deutlich besser aus als in den letzten Spielen, sie haben gekämpft bis zum Schluss“, bestätigte Trainerin Annett Schroeter. Die Körpersprache hat gestimmt. Gescheitert ist das Team am Ende an der Chancenverwertung. Das sieht auch Thomas Kirschstein, Trainer der DRHV-Frauen, nicht anders: „Wir haben am Ende vorn diszipliniert gespielt und unsere Bälle auch untergebracht, das gab heute den Ausschlag.“ Außerdem lobte er die aggressive Abwehr seiner Schützlinge, die gut mit beiden Torfrauen zusammen arbeitete.

Spielerisch waren beide Teams über weite Strecken gleichauf und überzeugten in der insgesamt sehenswerten Partie mit einem druckvollen und variablen Angriffsspiel, auch wenn die Dominanz klar bei den Anhalterinnen lag. Die nahmen dank einer ganzen Serie Calbenser Fehlwürfe schon nach wenigen Minuten die Zügel in die Hand und hielten sie über 60 Minuten straff. Kristin Sroka, auf der nicht zuletzt durch den Ausfall von Stefanie Hüls eine große Verantwortung lastete, überwand mit starken Aktionen die Torflaute und holte schließlich sogar den Anschluss (9:10, 22.).

Kaum Möglichkeiten gab es für die TSG-Kreisläufer gegen die aktive Dessauer Abwehr. Hier setzt siche Christin Meier durch.

Kaum Möglichkeiten gab es für die TSG-Kreisläufer gegen die aktive Dessauer Abwehr. Hier setzt siche Christin Meier durch.

Auf den Ausgleich warteten die Fans dann jedoch vergeblich. Die TSG-Sieben kämpfte engagiert in der Abwehr, ließ vorn jedoch zu viel liegen,um den Gegner effektiv unter Druck zu setzen. Dessau erhöhte seinen Vorsprung stattdessen wieder auf drei Tore. In der Schlusssekunde gab es dann noch Siebenmeter für Calbe. Sroka übernahm erneut die Verantwortung, der Ball knallte zunächst gegen den linken, dann gegen den rechten Innenpfosten und flog doch aus dem Tor heraus. Es war bei weitem nicht die einzige Situation, in der die TSG an diesem Tag Pech hatte, am Ende summierten sich die Fehlwürfe auf über 30.

Dem DRHV, der ohnehin ein starkes Umkehrspiel bot, spielten sowohl die verpassten Chancen als auch eine ganze Reihe technischer Fehler in die Hände und so baute er seinen Vorsprung nach dem Wechsel kontinuierlich aus. „Wir hatten dann aber so eine kleine Phase, in der wir sieben Tore führen, uns das Leben aber selbst schwer machen“, schätzte Kirschsteinein. Es waren die Minuten in der Mitte der zweiten Halbzeit, in der Calbe seine gesamte Motivation in die Waagschale warf. „Uns war klar, wir können hier nur über den Willen etwas erreichen“, betonte die Trainerin. Angetrieben von der unermüdlich rackernden Mittelspielerin Antje Schreiber nahmen die Saalestädterinnen ein Tor nach dem anderen ab. Alicia Sophie Gröst verkürzte schließlich auf 19:22 (48.) und machte eindrucksvoll deutlich, dass sich Calbe noch lange nicht ergeben hatte. Die Gäste zeigten sich davon allerdings unbeeindruckt, hatten ihren Spielfaden wieder gefunden und hielten sich durch ihren breit aufgestellten Angriff souverän vorn.

Eine Menge Verantwortung lastete im Spiel gegen den DRHV auf Kristin Sroka. Hier verwandelt sie gerade erfolgreich einen Gegenstoß. | Fotos: Ulrike Neumann

Eine Menge Verantwortung lastete im Spiel gegen den DRHV auf Kristin Sroka. Hier verwandelt sie gerade erfolgreich einen Gegenstoß. | Fotos: Ulrike Neumann

Trotz der erneuten Niederlage hat sich die TSG mit ihrem kämpferischen Auftritt bei ihren Fans rehabilitiert. Kristin Sroka, mit elf Treffern erfolgreichste Schützin des Spiels, ging dabei ebenso an ihre Grenzen wie Antje Schreiber und Mandy Wenzel im Abwehrzentrum. Einen guten Eindruck hinterließen erneut die A-Jugendlichen. „Sie machen ihre Sache gut. Es fehlt ihnen zwar noch an Präsenz auf dem Feld, aber daran arbeiten wir weiter“, bedankte sich Schroeter für die Hilfe aus dem Nachwuchs des Vereins. (ttr)

Alexandra Baier, Josephine Suchan – Juliane Gaul (1), Alicia Sophie Gröst (1), Klara Lehmann (1), Christin Meier (1), Lee-Ann Neetz (2), Lisa-Marie Prokop (4/1), Antje Schreiber (3), Kristin Sroka (11/4), Mandy Wenzel

Siebenmeter: Calbe 7/5 – Dessau 1/1
Zeitstrafen: Calbe 1 – Dessau 5

Dieser Artikel wurde am 18.Januar 2016 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


verwandte Artikel