5. Dezember 2016

Die TSG Calbe holt beim 18:18 (10:5)-Remis bei Eintracht Gommern einen Punkt.

Von Frank Nahrstedt

Gommern l Maximilian Weiß bewies seine Nervenstärke. Abgezockt ließ sich der 21-Jährige 30 Sekunden vor dem Ende von nichts aus der Ruhe bringen. Eintracht Gommern hatte wirklich alles versucht. Die Halle war laut, der Trainer verzögerte die Pause extra lange und der Keeper tänzelte vor ihm auf und ab. Doch der Rechtsaußen der TSG Calbe verwandelte den Siebenmeter sicher zum 18:18-Ausgleich und sorgte somit noch für den glücklichen Punktgewinn in der Handball-Partie der Sachsen-Anhalt-Liga. Die 10:5-Führung zur Pause verspielten die Gäste leichtfertig und mussten nach dem 17:18-Rückstand um den Punktgewinn bangen. „Wir sind ganz froh über den Zähler. Es hätte auch passieren können, dass wir am Ende mit nichts dastehen“, konstatierte Trainer Andreas Wiese.

Offensive Deckung

Zunächst lief es ganz gut für die Saalestädter. Gegen die offensive 5-1-Deckung der Gommeraner liefen Weiß, Christoph Borzucki oder Marius Schwarz immer wieder gut in die Lücken ein und kamen frei zum Wurf. Zudem erwischte Keeper Bastian Krautwald einen starken Tag, hielt in den ersten 30 Minuten zwölf Würfe auf seinen Kasten. Selbst eine dreifache Unterzahl (11.) überstand das Team schadlos, weil Eintrachts Nico Alsleben von rechtsaußen am Tor vorbei warf.

Umstellung auf 6-0

Doch nach einer Viertelstunde änderte Gommern das Defensivsystem, veteidigte in der 6-0. „Wir hatten den Eindruck, dass Calbe zuletzt mit einer 5-1 nicht zurechtkam. Darum hatten wir so begonnen. Das mussten wir aber bald umstellen“, erklärte Coach Sebastian Munter. Zunächst blieb das ohne Folgen, aber vor allem in der zweiten Halbzeit tat sich die TSG zunehmend schwerer, gute Wurfpositionen zu erarbeiten. „Wir bekommen arge Probleme, wenn der Gegner am Kreis verteidigt“, sagte Wiese. „Wir scheuen den Weg in die Tiefe, suchen nicht das Eins-gegen-Eins und vermeiden den Körperkontakt, obwohl man ihn genau dann suchen muss.“ Negativ wirkte sich zudem das Fehlen von Felix Kralik aus, der einen Schlag auf die Hand bekam und mit Verdacht auf Fingerbruch nicht mehr weiterspielen konnte. Calbe passte sich im Rückraum den Ball zu und warf in Zeitnot oftmals aus zehn, elf Metern. Eine leichte Beute für Keeper Julian Hartung, der in der zweiten Hälfte zwölf Würfe parierte.

Drei Wochen Pause

„Wir sind noch in der Lernphase“, sagt Wiese über sein junges Team. „Die Jungs müssen sich an die Härte im Männerbereich noch gewöhnen, an die andere Atmosphäre in fremder Halle. Zuhause sind sie ganz anders drauf.“ Gute Noten verdienten sich allerdings Ron Barby, der vor allem in der Defensive seine Leistungabrief, die beiden Keeper, „die sich gut ergänzten“, und Maximilian Weiß, „der sich aufgerieben hat“ und schließlich den Punktgewinn gesichert hat. Drei Wochen hat das Team nun Zeit, sich zu finden. „Wir werden in allen Bereichen nochmal aufkohlen“, sagte Wiese. Schließlich wartet bei der SG Kühnau am Sonntag, 8. Januar 2017, wieder ein Auswärtsspiel. Dann müssen alle Nervenstärke beweisen.

Calbe: Wiederhold, Krautwald – Barby (1), Krause (1), Gieraths (2), Lück (1), Rätzel (1), Ilgenstein, Schwarz (1), Borzucki (2), Weiß (8/4), Kralik (1)

Siebenmeter: Gommern 5/3 – Calbe 4/4, Zeitstrafen: Gommern 2 – Calbe 7

Quelle  Volksstimme vom 05.12.2016

Dieser Artikel wurde am 05.Dezember 2016 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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