9. Oktober 2017

Calbenser lassen die Belohnung liegen

TSG Calbe unterliegt beim „ewigen Rivalen“ SV Langenweddingen mit 20:25 (12:13)

Langenweddingen/Calbe (bjr) • Wer den Schaden hat, bekommt die Häme bekanntlich als Gratis-Zugabe. Und so frotzelten die Anhanger des SV Langenweddingen noch am Samstagabend durch die sozialen NetzWerke, wie es im Duell mit der TSG Calbe althergebrachte Tradition ist: „Schade, Calbenser Jungs. Medaillen nur für uns.“ Abgerechnet wird zwar auch in der Handball- Sachsen-Anhalt-Liga erst zum Schluss, doch nach der zweiten Niederlage in Folge – auf das 25:32 in eigener Halle gegen den SV Oebisfelde folgte in Langenweddingen nun ein 20:25 (12:13) – hat man bei den Saalestädtern auch ganz andere Sorgen als Zuwachs im Trophäenschrank.

So bereitete TSG-Trainer Andreas Wiese am Sonnabend vor allem die zweite Hälfte reichlich Falten auf der Stirn. Bis zum 16:18 durch Daniel Gieraths (41.) hatten die Gäste zwar nur einmal geführt (5:4/12.), doch die Chance, die Partie in den letzten 20 Minuten an sich zu reißen, war da. „Wir belohnen uns nicht dafür, dass wir in der Abwehr die Bälle erkämpfen. Statt dann im Angriff Ruhe zu bewahren, nehmen wir sinnlose Würfe und vergeben freie Chancen.“ Die Folge: Auch ohne selbst zu glänzen, warfen die Gastgeber eine 21:17-Führung (52.) heraus und brachten den Vorsprung über den Zielstrich.

Zwar sorgten eine frühe Rote Karte gegen Felix Kralik (20.) und der Doppelwechsel der mit zwei Zeitstrafen belasteten Gieraths und Ron Barby für ein zusätzliches Handicap, doch das generelle Problem der Calbenser lautet im Moment: viele tapfere Indianer, aber kein Häuptling. So bemängelte auch der Trainer: „Es fehlt das einheitliche Aufbäumen. Einen Ruck, der vom Einzelnen ausgeht und das ganze Team mitreißt, habe ich vermisst.“

Fast folgerichtig steht so das Abrutschen ins graue Tabellenmittelmaß auf Platz acht. Dies sei zwar eine „Scheiß- Situation“, so Wiese, doch aus dieser gelte es sich nun zu befreien: „Wir haben die schweren Gegner nun erst einmal weg, müssen uns aber schnell neues Selbstvertrauen holen. Das funktioniert nur, wenn wir uns wieder auf unser Spiel fokussieren und unsere Stärken zur Geltung bringen.“

Langenweddingen: Krüger, Wisotzky – Merkel (2), Wundrack, Lücke, Bollmann, Elschner, Friedel (8/1), Knorr (6/3), Türmer (1), Deutscher (4), Rohr (4), S. Schult

Calbe: Wiederhold. Betram – Barby (1), Krause (5/1), Gieraths (3), Hulha, Lück (2), Rätzel (1), Borzucki (1), Weiß (6/5), Kralik (1), Reiske

Siebenmeter SVL 4/4 – TSG 8/6;

Zeitstrafen: SVL 4 – TSG 8; Rot: Felix Kralik (20. Foulspiel) -Calbe

 

Quelle  Volksstimme vom 09.10.2017

Fotos:  Facebook Langenweddingen

Dieser Artikel wurde am 09.Oktober 2017 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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