12. März 2019

Calbe scheitert zu oft an sich selbst

TSG verliert vor heimischem Publikum mit 17:18 (10:12) gegen den SV Langenweddingen

Die mangelnde Chancenverwertung machte Andreas Wiese für die Niederlage seiner Mannschaft, der TSG Calbe, aus.

Von Kevin Sager

Calbe I Denn gegen den SV Langenweddingen verloren die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer nicht nur mit 17:18 (10:12), sondern mussten auch die Tabellenführung abgeben. Direkt nach dem Spiel beorderte Andreas Wiese seine Spieler in die Kabine. Auch Abteilungsleiter Gunnar Lehmann kündigte sich an und verschwand zusammen mit der Mannschaft im Kabinentrakt der Hegersporthalle. Es dauerte eine Weile, bis sowohl TSG-Coach Wiese als auch Lehmann wieder in die Halle kamen. „Vor dieser Kulisse dürfen wir nicht so auftreten, schon gar nicht im Derby. Aber die Saison ist noch lang“, sagte Wiese auf die Frage, was denn gerade besprochen wurde. Mehr wollte er nicht preisgeben.

Doch die Situation und das Ergebnis lassen erahnen, worüber noch gesprochen wurde. Denn nach der 17:18 (10:12)-Niederlage gegen den SV Langenweddingen verlor die TSG Calbe auch die Tabellenführung der Sachsen-Anhalt-Liga. Doch einen Hauptgrund hat der Coach nach dem Spiel ausgemacht und dieser war eindeutig die Chancenverwertung. Allein im ersten Durchgang zählte Wiese acht Fehlwürfe, die in Hälfte zwei sogar zunahmen. „Je mehr du verwirfst, um so weniger trauen sich die Spieler, den Abschluss zu suchen“, erklärt Wiese, der aber auch auf die starke Leistung von Christian Böhm im Kasten des SVL hinwies. Denn er war es, der vor allem in den Anfangsminuten seine Hände bei jedem Wurf irgendwie am Ball hatte.

Bei den Calbensern hatte zudem „kein Spieler seine Top-Leistung abgerufen. Wir haben uns viel vorgenommen, aber nichts davon umgesetzt“, haderte Wiese. Der SV Langenweddingen tat dies hingegen. Immer wieder gingen die Gäste in die Tiefe, rissen Lücken in die ansonsten so kompakte Abwehr der Hausherren, die sich bei Daniel Bertram im Tor bedanken konnten, dass der Rückstand nie zu groß wurde. Nach 17 gespielten Minuten sahen die zahlreichen Zuschauer gerade einmal zehn Tore (4:6).

Calbe hingegen schaffte es nicht, mit Tempo auf die gegnerische Abwehr zu gehen. „Wir haben keine Lücken gerissen.“ Zum statischen Spiel gesellte sich dann auch noch die ungewöhnliche Schwäche im Abschluss, die sich selbst Wiese nicht erklären konnte. „Wir üben das immer im Training. Da gehen wir Eins-gegen-eins-Situationen. Im Spiel nicht“, ärgerte sich der Übungsleiter.

Marius Harig (l.) und seine Kollegen fanden kaum Mittel und Wege gegen die SVL-Abwehr. Foto: Kevin Sager

Langenweddingen hingegen blieb auch in der zweiten Hälfte griffig. Spielte immer wieder gute Spielzüge aus. Doch zum Ende kam noch einmal Spannung auf, denn bei den Gästen schwanden langsam die Kräfte. In den letzten zehn Sekunden tat sich für Calbe die Chance auf den Ausgleich auf, doch der Ball von TSG-Keeper Stefan Wiederhold auf Marius Schwarz war zu lang. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ hallte es anschließend durch die Halle, während bei den TSG-Akteuren die Köpfe hingen. „Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Gegen kleinere Teams tun wir uns schwer“, sagte Wiese nach der Partie und blickt dabei bereits auf den kommenden Spieltag bei Lok Schönebeck voraus.

TSG Calbe: Wiederhold, Bertram – Walther (3), Fritz, Lück (1), Rätzel (1), Schwarz (5), Borzucki, Harig, Weiß (3/1), Sowa (2), Kralik (1), Illig (1), Reiske

Siebenmeter: TSG 1/1 – SVL 0

Zeitstrafen: TSG 1 – SVL 4

 

Quelle Volksstimme 12.03.2019

Dieser Artikel wurde am 12.März 2019 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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