27. November 2018

20 Fehlwürfe, aber gewonnen

Calbe besiegt Radis mit 21:20 ( 9:10 )

Von Kevin Sager Calbe

Nach dem Spiel war die Freude beim Sachsen-Anhalt-Ligisten groß. Mit 21:20 gewannen die Calbenser das Spiel gegen TuS Radis. Drei Treffer innerhalb von vier Minuten drehten die Partie zugunsten der TSG. Aber einer machte sich doch noch Sorgen und zwar um das Finanzielle. „Daniel Bertram fragte mich nach der Partie, wann er endlich seine Torprämie bekommt“, sagte TSG-Coach Andreas Wiese und fängt an zu lachen. Denn während seine Vorderleute oft scheiterten, bewies der Keeper seine Treffsicherheit und erzielte bereits sein zweites Saisontor.

Es war die Szene des Spiels, die alle in der Hegersporthalle zum Staunen brachte. Bertram hielt einen Wurf, blickte kurz nach oben, warf und vollendete sicher. „Er trainiert es oft noch nach dem Training. Neuerdings spielen einige Teams mit sieben Feldspielern. Es ist der Lohn für die harte Arbeit“, meinte Wiese. Doch Radis hatte noch einen Keeper drin, der aber zu weit vor seinem Tor stand.

Allgemein war es das Spiel der guten Abwehrreihen. Noch unter der Woche lag das Hauptaugenmerk auf der Arbeit am Innenblock. Gegen Radis absolvierten Nils Rätzel und Martin Sowa ihre Sache mehr als souverän. „Zusammen mit ,Berti‘ (Daniel Bertram, Anm. d. Red.) war das schon Ligahöchst- Niveau“, fand Wiese lobende Wort für den Abwehrverband.

Die Schwächen offenbarten sich eher in der Offensive. Viele Bälle landeten im Aus oder am Pfosten. Oft im Mittelpunkt: Ronny Krause. Der Rückraumschütze war aktiv, doch vor dem Tor versagten die Nerven. „Wir wussten, dass der Keeper von Radis sehr erfahren ist. Wir wollten es zu genau machen. Dennoch sind 20 Fehlwürfe viel zu viele.“

Jan lllig (am Ball) und seine Kollegen durchbrachen immer wieder die gute Abwehr der Gäste. Foto: Kevin Sager

 

Das war auch der Grund, warum sich die TSG nicht entscheidend absetzen konnte. 3:4 (8.), 7:6 (17.) und 8:8 hießen die zwischenzeitlichen Spielstände. „Wir hätten locker mit fünf oder sechs Toren führen müssen“ ärgerte sich Wiese. Denn Betram hielt seinen Kasten sauber. Schon fast verzweifelnd probierte es Radis von jeder Po­sition aus.

In Halbzeit zwei ein ähnliches Bild: Calbe scheiterte oft an der schlechten Chancenverwertung und lag sechs Minuten vor dem Ende mit einem Treffer hinten (19:20). Drei Tore in Serie brachten die Calbenser aber doch noch auf die Siegerstraße. „Meine Spie­ler sind ruhig geblieben. Daher freut es mich umso mehr, dass wir gewonnen haben“, sagte ein erleichterter Coach. „Ich denke, für die Zuschauer war es ein spannendes Spiel.“ Mit dem besseren Ende für die TSG.

TSG: Bertram (1), Wiederhold – Walther, Fritz, Krause (4), Lück (1), Rätzel, Schwarz (2), Weiß (5/3), Sowa (2), Kralik, Illig (2), Reiske (4)

Siebenmeter TSG 3/4 – Radis 0/1

Zeitstrafen: TSG 2 – Radis 5

 

Quelle Volksstimme 27.11.2018

 

Im Gespräch

Daniel Bertram

In der Sachsen-Anhalt-Liga-Partie zwischen der TSG Calbe und TuS Radis versetzte Daniel Bert­ram, der Torwart der Calbenser, alle TSG-Anhänger in Ekstase. Nach einem gehaltenem Ball nahm Bertram den Kopf hoch, sah das sein Gegenüber zu weit vor dem Tor stand und warf. Der Ball flog über das gesamte Spielfeld und schlug im Kasten ein. Die Halle flippte aus und auch Trainer Andreas Wiese riss beide Fäuste in die Luft, denn es war der Treffer zum zwischenzeitlichen 7:6 für die Gastgeber. Am Ende gewann die TSG mit 21:20. Dieser Sieg wird Bertram mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben.     (mjc)

Dieser Artikel wurde am 27.November 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 27.November 2018)


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