17. Februar 2013

TSG-Frauen kratzen 50 Minuten lang an der Sensation

In einer von Anfang bis Ende sehenswerten Oberliga-Begegnung unterlagen die Handballerinnen der TSG Calbe gestern dem favorisierten HV Chemnitz mit 25:31 (14:13).

Nach jedem Spiel stellen sich Trainer, Spielerinnen und Fans die Frage, was letztendlich im Kopf hängen bleibt. Gestern fiel der Schlussakkord der bis an die Grenze kämpfenden Gastgeberinnen recht bedrückt aus, denn das Team stand einmal mehr mit leeren Händen da. Die hängenden Köpfe ließen kaum erahnen, was die Mannschaft in den voran gegangenen sechzig Minuten geleistet hatte.Frauen_Volksstimme_Franziska Sprotte

Über weite Strecken gab die TSG auf dem Spielfeld den Ton an, spielte von Beginn an mit viel Übersicht und der nötigen Geduld. Christin Bily zum Beispiel setzte immer wieder ihre Mitspielerinnen in Szene, brachte sich aber auch selbst mit ihren unverwechselbaren verdeckten Würfen ein. Gegen die agile Chemnitzer Abwehr war das ein gutes Mittel, dem sich auch Stefanie Hüls und Patrizia Engelmann erfolgreich bedienten. Eine andere Stärke spielte Franziska Sprotte aus, schickte nach gelungenen Abwehraktionen gleich zweimal Melanie Sauer in den Konter, die clever verwandelte und in dieser Situation einen kurzzeitigen Ausreißer der Gäste einfing. Wieder war es die richtige Entscheidung in der passenden Phase, denn das Calbenser Passpiel überzeugte am Ende der ersten Hälfte überhaupt nicht und lud den Gegner nur so zum Gegenstoß ein. Zum Glück gab die 23-jährige Stephanie Crimee einen gelungenen Einstand im Calbenser Tor und vereitelte so manche Chance der Gäste.

Frauen_sle_Stephanie Crimme

Stephanie Crimme stand erstmals im TSG-Tor und zeigte dabei gleich eine ansprechende Leistung. | Foto: Verein

Nach dem Wechsel spürte man deutlich, wie beiden Mannschaften die Lockerheit der ersten Hälfte schwand. Nach Toren blieb es zunächst ausgeglichen, ehe Chemnitz in einem guten Lauf auf 26:22 (51.) enteilte. Die TSG, deren Abschlussquote ohnehin nicht die beste war, vergab zwei glasklare Chancen und drohte, ihr Spiel endgültig zu verlieren. Letztlich fingen sich die Saalestädterinnen wieder, kämpften jedoch zunehmend gegen die eigene Kondition. Chemnitz konnte diese Phase locker herunter spielen und nahm die zwei Punkte am Ende verdient mit. Sicherlich wäre ein Unentschieden oder Sieg für Calbe gestern gerecht gewesen, aber die Sächsinnen hatten die bessere der beidseitig schwachen Chancenverwertungen.

TSG Calbe: Stephanie Crimee/Elisa Mennecke – Christin Bily (4), Patrizia Engelmann (2), Stefanie Hüls (8/3), Sophia Rust (2), Melanie Sauer (3), Franziska Sprotte (2), Kristin Sroka (4), Mandy Wenzel, Christiane Wilke

HV Chemnitz: König – Breßler (8/6), Grützmann (2), Güter (4), Hofmann (3), Jorke (1), Lucka (4), Noack (6), Schumann (3), Streit

Zeitstrafen: Calbe 3 – Chemnitz 3

Siebenmeter: Calbe 4/3 – Chemnitz 6/6

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 18. Februar 2013

Dieser Artikel wurde am 17.Februar 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 27.Februar 2013)


verwandte Artikel