9. Januar 2020

TSG Calbe: Gelingt im neuen Jahrzehnt die Rückkehr zur alten Stärke?

Amtierender Landesmeister belegt nur einen Platz im Mittelfeld der Tabelle

Im Jahr 2019 sicherte sich die TSG Calbe den Titel in der Handball-Sachsen- Anhalt-Liga. Nur ein halbes Jahr später liegt die Mannschaft von Coach Hannes Krausholz nur auf Rang sieben und damit weit hinter den Erwartungen zurück.

Von Kevin Sager Calbe •

Vor einem halben Jahr war die Freude bei der TSG Cal­be groß. Der Handball-Sachsen- Anhalt-Ligist feierte ausgelassen den Titel in der Liga. Doch die Erwartungen an die neue Saison konnten bisher nicht erfüllt werden. Die Saalestädter liegen auf dem siebten Rang, also im Niemandsland der Tabelle und haben den Anschluss an die Top-Teams der Liga verloren. Bereits sieben Punkte trennen die Calbenser (13:13) vom Tabellenzweiten aus Staßfurt (20:4). Dabei hat das bisherige Abschneiden der Saalestädter gleich mehrere Gründe.

Zum einen war es der schmerzhafte Abgang von Coach Andreas Wiese, der auf eine erfolgreiche Zeit bei der TSG zurückblicken kann. Sein Wunsch, auch eine höhere Mannschaft zu trainieren, erfüllte sich nach dem Saisonende. Damit ging auch die Suche nach einem neuen Übungsleiter los. Selbstverständlich hatte Wiese auch dort seine Finger mit ihm Spiel und hielt seine Augen offen. Die Wahl fiel auf Hannes Krausholz. Der ehemalige Calbenser kennt den Verein sehr gut. Mit ihm folgte auch Co-Trainer Markus Splitt.

Die Wahl fiel auf Krausholz, da er eine ähnliche Philosophie besitzt wie Wiese. Und die gute Grundlage, die der Ex-Coach geschaffen hatte, wollte Kraus­holz weiter nutzen und vor allem ausbauen.

Doch davon war in der ersten Halbserie nur wenig zu sehen. Noch vor Saisonbeginn zeigten sich alle sehr motiviert, zogen die Vorbereitung voll durch und gingen gut gewappnet in die erste Partie. Das zeigte die Mannschaft auch auf der Plat­te. Mit 27:25 – die Partie wurde später zugunsten der TSG gewertet, da die SG Kühnau einen nicht spielberechtigten Spieler einsetzte – wurde das Spiel gewonnen. Doch danach geriet der Motor weiter ins Stocken. Es folgten zwei Niederlagen. Es waren nicht die einzigen Ausrutscher, welche die Calbenser in der Hinserie auf das Parkett brachten. Nach guten Spielen folgten auch wieder Partien, die alle am besten schnell wie­der vergessen würden.

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt waren die Abgänge von Leistungsträgern im Sommer. Dabei wog vor allem der Wechsel von Marius Schwarz am Schwersten. Seine Lücke auf Linksaußen wurde bisher noch nicht richtig geschlossen.

Das schlägt sich auf die Offensivaktionen der Mannschaft nieder. Immer wieder ist die Chancenverwertung ein großes Thema bei den Calbensern. Da die Torhüter Daniel Bertram und Stefan Wiederhold jedoch auch unter Krausholz weiterhin in bester Verfassung sind und zu den besten der Liga gehören, gleichen beide dieses Manko wieder aus.

Von den fünf Neuzugängen stach bisher auch noch keiner heraus. Große Hoffnungen liegen auf Kevin Krause, der wegen einer Knieverletzung bisher kein einziges Spiel für Calbe absolvierte. Das könnte sich in der Rückrunde vielleicht ändern. Somit könnte das neue Jahrzehnt auch als neuer Startschuss für die Calbenser genutzt werden. Die Mannschaft ist gut besetzt und auch Coach Hannes Krausholz hat das nötige Know-How, um die noch offenen Baustellen erfolgreich zu beenden.

 

Die Statistik

294

Gegentore kassierten die Calbenser in den ersten zwölf Spielen der Liga. Einzig die Staßfurter kassierten weniger (290). Dem entgegen stehen aber auch nur 291 geworfene Tore und somit die schlechteste Offensive.

1994

Zuschauer besuchten bisher die Heimspiele der TSG Calbe. Auch wenn es nicht immer so lief, wie es sich die Anhänger wünschten, können Spieler und Trainer immer auf die Unterstützung der Fans vertrauen.

 

Die Hinrunde der TSG Calbe in Bildern

Quelle Volksstimme 09.01.2020

Dieser Artikel wurde am 09.Januar 2020 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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