24. September 2020

Frauen starten mit schwerem Programm in die neue Saison

Die Handballerinnen der TSG Calbe starten am Sonnabend mit einem Heimspiel gegen den SV Oebisfelde in die neue Saison und freuen sich schon jetzt auf ein spannendes Jahr in der Sachsen-Anhalt-Liga.

Rückraumschützin Juliane Gaul lässt keinen Zweifel an der Motivation im Team: „Nach der nun etwas längeren Spielpause sind wir alle heiß auf die neue Saison. Wir hatten eine gute Vorbereitung, haben mehrere Testspiele absolviert und sind fit“, sagte sie gegenüber der Volksstimme. Aus ihren Worten klingt eine insgesamt gute Stimmung, die auch Trainer Ronald Kampe beim kürzlich stattgefundenen Vorbereitungsturnier beobachtet hatte: „Die Grundeinstellung stimmt und es hat Spaß gemacht, allerdings machen wir zur Zeit noch zu wenig daraus.“ Die knappe Niederlage gegen Ligakonkurrent TV Askania Bernburg und der Sieg gegen Nordligist FSV 1895 Magdeburg geben dabei sicherlich weniger Ausschlag als der Auftritt insgesamt. „Wir haben noch Abstimmungsprobleme, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff“, resümierte er und machte damit gewissermaßen auch die nächsten Trainingsschwerpunkte fest.

Gerade die Abstimmung ist etwas, das sich in den kommenden Wochen noch einspielen sollte, denn die TSG muss sich trotz eines guten Kaders einmal mehr neu finden. „Die Vorbereitung konnten wir nutzen, um uns mit den Neuzugängen aus der letzten und neuen Saison einzuspielen. Wir bringen ein starkes Team auf die Platte“, ist sich Spielerin Michelle Feilhaber sicher. So kehren Maria Herrmann und Christiane Wilke wieder zurück, Anett Braune (bisher HC Salzland 06) verstärkt die Saalestädterinnen auf der Torhüterposition. Aus dem eigenen Nachwuchs stößt zudem Fritzi Herzig dazu. Mit Stefanie Lenhart und Mandy Wenzel beenden zugleich aber auch zwei langjährige Routiniers ihre aktive Laufbahn, ebenfalls nicht mehr dabei sind aus verschiedenen Gründen Josephin Wurbs, Lea Kubitz und Annika Thieme. „Wir freuen uns, dass wir mit Antje Lück eine neue Betreuerin auf der Bank haben, die Gunnar [Lehmann – Anm. d. Red.] und mich unterstützen wird“, ließ der Trainer einen weiteren Zugang nicht unerwähnt.

Als ersten Gegner empfangen die Saalestädterinnen am Sonnabend um 17.30 Uhr in der Hegersporthalle den SV Oebisfelde 1895. „Das ist ein Team im Umbruch, das allerdings auf die hervorragende Nachwuchsarbeit im Verein bauen kann“, schätzt Kampe die Aufgabe als durchaus schwierig ein. „Wir müssen richtig Gas geben und zupacken, sonst wird das nichts“, gibt er vor, zumal die Calbenser Personaldecke für dieses Spiel recht dünn aussieht. Dennoch ist er guter Dinge, dass es mit den ersten Punkten bereits im ersten Spiel klappt. Die wären auch als Polster gar nicht schlecht, denn mit TuS Magdeburg-Neustadt, der SG Lok Schönebeck und dem HSV Magdeburg wartet ein heftiges Auftaktprogramm auf die TSG-Damen. „Das wird nicht einfach und wir müssen unseren Platz in der Liga finden“, so der Trainer.

Die neue Saison, so viel steht wohl fest, ist eine der spannendsten seit Jahren. Neue Teams, veränderte Bedingungen, Generationswechsel – so wirklich ausrechenbar ist diesmal keiner. „Ich denke schon, dass TuS und Schönebeck wieder vorn dabei sein werden, das sind gute Truppen“, schätzt Kampe ein, würde jedoch aus dem Teilnehmerfeld niemanden vorweg abschreiben. „Das wird richtig spannend und ich bin neugierig, wo wir stehen.“

Auf eine Platzierung möchte er sich nicht festlegen lassen, antwortet nur schmunzelnd: „Wir werden nicht absteigen.“ Seine Spielerinnen sind da etwas konkreter: „Es wird Zeit, endlich wieder oben anzugreifen. Unser Ziel sollte das obere Drittel der Tabelle sein“, hat sich Michelle Feilhaber vorgenommen. Eine Einschätzung, die auch Juliane Gaul teilt: „Es gibt noch die ein oder andere Baustelle, an der wir arbeiten müssen, aber unser Ziel ist definitiv einer der vorderen Plätze.“

Das A und O, so viel zeichnet sich schon jetzt ab, wird aber die personelle Situation bleiben. Das betont auch Feilhaber in ihrem Ausblick: „Ich wünsche mir, dass wir es verletzungsfrei durch die kommende Saison schaffen, stets Spaß am Spiel haben und uns zu jedem Zeitpunkt  genügend Spielerinnen zur Verfügung stehen, um unser ganzes Potenzial auszuschöpfen.“ (ttr)

Dieser Artikel wurde am 24.September 2020 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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