4. Februar 2020

Frauen bejubeln starken Auswärtssieg

Kaum war das Sachsen-Anhalt-Liga-Spiel zwischen den Frauen des HSV Magdeburg und der TSG Calbe abgepfiffen, stürmten die Saalestädterinnen noch einmal gemeinsam auf die Platte, um den 31:22 (10:12)-Auswärtssieg im Kreis würdig zu untermauern. So emotional sieht man das Team sonst nicht und Trainer Ronald Kampe findet es toll: „Sie haben heute ein anderes Gesicht gezeigt, sich selbst belohnt und gegenseitig gepusht.“ Vor allem in der zweiten Hälfte flogen nach jedem Tor die Siegerfäuste gen Bank und zum Publikum, das ein Team erlebte, was richtig Spaß am Handball hatte.

Dabei sah es zu Beginn gar nicht nach dem klaren Ergebnis aus. Die Gastgeberinnen agierten übernervös, die TSG über weite Strecken viel zu zahm und drucklos. „Da war zu viel Klein-klein und im Mittelblock hat der HSV zugemacht“, beobachtete Kampe das recht torarme Geschehen und stellte in der Kabine an den Schrauben.

Tatsächlich kam das Team mit ganz viel Selbstbewusstsein aus der Pause und mit jeder gelungenen Aktion mehr ins Rollen. Neuzugang Janna Kopmann machte eine ausgezeichnete Figur im Aufbau, brachte ihre Nebenleute, zum Beispiel Kristin Sroka, Stevie Mittwollen oder Juliane Gaul, gekonnt ins Spiel und zeigte sich auch selbst ausgesprochen torgefährlich. „Wir waren aus allen Rückraumpositionen gefährlich“, freute sich Kampe. Er lobte die gelungenen Kombinationen und den Tiefendruck auf die Nahtstellen.

Tor um Tor enteilten die Saalestädterinnen und ließen einen zunehmend konsternierten Favoriten zurück. Zu dessen Verzweiflung trug zudem die enorme Leistung von Calbes Torfrau Alexandra Baier bei. „Sie hat eine Quote von 45 Prozent gehaltener Bälle. Das ist überragend“, schätzte ihr Trainer ein. Ihre Mitspielerinnen bedankten sich derweil mit tollen Gegenstößen und manch einfachem Treffer für den sicheren Rückhalt.

Mit der Zeit gab Kampe jedem seinen Einsatz. Einen Bruch im Spiel gab das nicht, denn die TSG erhöhte munter weiter, zwischenzeitlich durch Michelle Feilhaber und Stevie Mittwollen gar auf zehn Tore (20:30, 57.).

Am Ende stand ein Ergebnis auf der Anzeige, das so wohl keiner erwartet hätte. Es zeigt aber eindrucksvoll, was die Saalestädterinnen drauf haben. Und der Schlüssel zum Erfolg? „Wir haben die Fehler der ersten Halbzeit abgestellt und uns mit vielen guten Aktionen selbst belohnt“, analysierte Kampe den zweiten Durchgang. Der ging mit 21:10 sehr klar an sein Team, das an diesem Tag mit viel Spielfreude und immer mehr Lockerheit, aber stets hoch konzentriert auftrat. (ttr)

Alexandra Baier, Josephin Hecker – Michelle Feilhaber (5), Juliane Gaul (5/2), Janna Kopmann (7), Stevie Mittwollen (8), Lisann Neumeister, Antje Schreiber (1), Kristin Sroka (1), Melanie Thiele (2), Annika Thieme, Mandy Wenzel (2)

Siebenmeter: HSV 9/9 – TSG 3/2
Zeitstrafen: HSV 6 – TSG 4
Rote Karte: Lara Falkenberg (HSV Magdeburg, 49., 3×2 Minuten)

 

Im Gespräch: Janna Kopmann

Janna Kopmann Foto: privat

Einen weiteren Neuzugang gibt es bei den TSG-Handballerinnen zu vermelden. Seit kurzem läuft Janna Kopmann für die Rolandstädterinnen in der Sachsen-Anhalt-Liga auf. Die 21jährige Rechtshänderin erlernte das Handball-ABC beim TSV Wefensleben und setzte ihre sportliche Ausbildung später beim HSC 2000 Magdeburg und HSV Magdeburg fort, für den sie bis 2016 aktiv war. Nach vier Jahren Handballpause packte die Studentin jetzt wieder die Lust auf das runde Leder. Über ihre Studienkollegin Michelle Feilhaber fand sie den Weg nach Calbe und wurde dort gleich voll integriert. Ihre Spielstärke stellte sie am letzten Wochenende eindrucksvoll unter Beweis, denn da warf Janna Kopmann sieben Tore beim 31:22-Auswärtssieg der TSG Calbe gegen ihren Ex-Verein HSV Magdeburg.

G. Lehmann

 

 

Dieser Artikel wurde am 04.Februar 2020 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 06.Februar 2020)


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