Kleiner Kader, aber großer Kampfgeist
Calbe schlägt Wolfen auswärts mit 39:36.
Bitterfeld/Calbe/Kag.
Vergeblich warteten die Zuschauer in der gut gefüllten Sporthalle des Berufschulzentrums August von Parseval in Bitterfeld auf weitere Spieler, als sich die Calbenser Handballer auf die Platte zum Aufwärmen begaben. Nur Acht Spieler standen Coach Frank Reckzeh im Oberliga-Duell seiÂner Sieben gegen die HSG WolÂfen zur Verfügung. Kurzfristig erÂreichten ihn noch zahlreiche AbÂsagen aufgrund von Krankheit oder Urlaub.
„Ich konnte auch niemanÂden aus der Zweiten oder der A-Jugend mitnehmen. Die Reserve zum Beispiel hatte selbst ein wichtiges Spiel“, erläuterte der TSG-Coach. Also saß nur ein Wechsler neben Reckzeh auf der Bank. „Es war sehr ruhig draußen“, scherzte der Coach. Die gute Laune hatte auch einen Grund, denn die CalÂbenser setzten sich trotz der dünÂnen Personaldecke mit 39:36 (21:17) durch.
Beim Stand von 9:7 für Calbe nach 15 Minuten fuhr dem Coach dann der nächste Schock in die Knochen. Nils Meyer knickte unglücklich um und musste vorerst von der Platte. „Er hat aber im zweiten DurchÂgang auf die Zähne gebissen und durchgespielt.“ Sie wie gefühlt jeÂder Spieler – außer Daniel GieÂraths und Mathias Walther, die immer wechselten. Beide SpieÂler gingen aber auch angeschlaÂgen in die Partie und konnten die Verschnaufpausen gut geÂbrauchen. Das tat dem Spiel der Gäste gut, konnten sie sich auf Ger Tore bis zur Pause absetzen.
„Wolfen geht aber auch im zweiten Durchgang ein hohes Tempo, profitiert von unseren Fehlern und kommt zu KonterÂgegenstößen“ hatte Reckzeh beobachtet. Der Vorsprung der Gäste schmolz also immer weiÂter zusammen und nach 39 MiÂnuten leuchtete ein 25:25 auf der Anzeigetafel auf. Es war eine Phase, in der das Spiel auch hätÂte kippen können. „Plötzlich war die Halle auch wieder voll da“, so der TSG-Trainer. Seine MannÂschaft behielt aber einen kühlen Kopf, setzte sich drei Minuten vor dem Ende auf 37:33 ab und brachte den Sieg ins Ziel.
„Das Spiel hätte entspannter laufen können. In der Phase, wo wir auf vier Tore Weggehen, hätÂten es auch fünf oder sechs sein können“, haderte Reckzeh erÂneut mit der ChancenverwerÂtung, konnte darüber aber hinÂwegsehen. „Wir wollten das Spiel gewinnen und das haben wir. Ein großes Lob an die Jungs, die alle ihre Leistung abgerufen haben“, freute sich der Coach.
TSG Calbe: Daniel Bertram – Mathias Walther (1), Lucas Marschall (7), Daniel Gieraths (2), Paul Eric Steffen (8), Nils Meyer (5), Martin Sowa (6), Kevin Reiske (10/3)
Siebenmeter: Wolfen 1/3 – Calbe 3/3
Zeitstrafen: Wolfen 3 – Calbe 5
Rote Karte (o.B.): Steffen Müller (Wolfen, 14.)
Dieser Artikel wurde am 07.Oktober 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.