9. August 2025

Kreisläufer als Knackpunkt

Handball: Beim Testspiel-Derby zwischen Oberligist TSG Calbe und dem eine Klasse höher spielenden HV Rot-Weiss Staßfurt lieferte das Heimteam lange Gegenwehr, verlor aber mit 27:35.

von Tobias Zschäpe

CALBE/STAßFURT. Wer am ver­gangenen Dienstagabend plan­mäßig in der Hegersporthalle er­schient, hätte meinen können, er habe sich in der Altersklasse ver­tan. Jugendspieler, statt der Män­nermannschaft von Handball- Oberligist TSG Calbe und Regio­nalligist HY Rot-Weiss Staßfurt waren auf der Platte zu sehen. Der Grund? Das Nachwuchstrai­ning wurde wie geplant zu Ende gebracht, bevor es für die „Gro­ßen“ losging.

Einfluss auf das Spiel sollte das keinen haben, obwohl die Zeit zum Erwärmen etwas kürzer war. Von einem Abtasten war auf der Platte nichts zu sehen, beide Teams gingen von Beginn an voll zur Sache. Damit machten die Calbenser Staßfurt zu Beginn das Leben ordentlich schwer. Erst am Ende setzten sich die Gäste dann doch ab und gewannen mit 35:27.

Dabei lief zu Beginn längst nicht alles nach Plan bei der TSG. Mit der 3:3-Abwehr, die Staßfurt schon gegen Wolfen getestet hat­te, taten sich die Calbenser schwer. Vorne verwarfen sie zu­dem „zu viele klare Chancen“, blickt Calbes Trainer Maximilian Weiß zurück.

Da man durch „zu viele Fehler“, wie Co-Trainer Tobias Ortmann einschätzte, aber auch auf der Gegenseite zunächst noch nicht wirklich ins Spiel fand, endete der erste Abschnitt mit viel Luft nach oben auf beiden Seiten – und einer 10:9-Führung für Staßfurt.

 

In den zweiten 20 Minuten musste Calbe dann erstmals ein bisschen abreißen lassen, obwohl das Spielgeschehen auf Augenhö­he weiterging. Nun wurde die zu schwache TSG-Chancenverwertung bestraft. Als spielentscheidend sollte sich letztlich aber ein anderer taktischer Schachzug er­weisen. „Mit zwei Kreisläufern im letzten Abschnitt hat es dann gar nicht gepasst, da haben wir die Bälle zu leicht abgegeben, was Staßfurt genutzt hat. Sie spielen nicht ohne Grund eine Klasse hö­her“, gestand Weiß, dass sich am Ende doch noch ein Leistungs­unterschied zeigte.

Dieser resultierte allerdings aus leichten Fehlern, die sich ver­meintlich leicht beheben lassen im Laufe der Vorbereitung. „Wenn wir die abstellen, an den richtigen Stellschrauben drehen und die richtigen Absprachen treffen, sieht das schon ganz gut aus“, erklärte Weiß.

Eine durchaus realistische Ein­schätzung, wie man auch auf der Gegenseite fand. „Das war ein gu­ter Gradmesser mit einem lange ausgeglichenen Spiel“, schätzte Ortmann ein. „Die Fehler, die wir noch gemacht haben, sind so früh in der Vorbereitung ganz normal. Es war auf jeden Fall ein anderes Niveau als gegen Wolfen. Gerade, aber nicht nur für unsere Neuzu­gänge war das ein Fingerzeig, auf welches Niveau wir uns kommen­de Saison einstellen müssen“, zoll­te er den Calbensern Respekt.

 

Wiedersehen bei Vereinsfest

Diese wollen sich im Laufe der Vorbereitung aber noch weiter steigern – und haben dann im „Rückspiel“ die Chance zu zeigen, wie weit sie gekommen sind. Die­ses wird am 22. August im Rah­men des Vereinsfestes von Rot- Weiss Staßfurt stattfinden. Ur­sprünglich wollten der HV an die­sem Tag gegen einen weiteren höherklassigen Gegner testen, am Ende fiel die Entscheidung auf ein zweites „Derby“ gegen Calbe.

Für die Calbenser ist es die Chance, zu zeigen, wie sehr die Mannschaft die neue Philosophie verinnerlicht hat. „Wir wollen am 22. zeigen, dass wir nicht nur der Ersatz für den Ersatz sind“, blickt Weiß optimistisch voraus.

Quelle  Volksstimme 09.08.2025

Dieser Artikel wurde am 09.August 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


verwandte Artikel