25. Januar 2022

Vertrauen zahlt sich aus

Calbe schlägt HSV Magdeburg 38:29 (17:14)

In Abwesenheit von Coach Andreas Wiese feierten die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer der TSG Calbe unter der Leitung von „Aushilfscoach“ Peter Weiß einen Heimsieg.

Von Kevin Sager

Calbe – Ruhiger als sonst war es am Sonnabend in der Hegersporthalle. Der Grund: Andreas Wiese war privat verhindert und konnte nicht wie gewohnt mit seiner emotionalen Art seine Mannschaft unterstützen. Stattdessen leitete Peter Weiß, Trainer der zweiten Mannschaft der TSG Calbe, die Geschicke. „Peter und ich haben uns am Donnerstag abgestimmt. Ich habe vollstes Vertrauen in ihn. Er war einige Zeit mein Co-Trainer und kennt daher die Automatismen“, sagt Andreas Wiese, Trainer der Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer der TSG Calbe, über die Vertretung. Weiß und die Mannschaft zahlten das Vertrauen an Wiese zurück. Mit 38:29 (17:14) landeten die Calbenser abermals einen deutlichen Sieg vor heimischem Publikum und wiesen den HSV Magdeburg deutlich in die Schranken.

 

 

„Wir haben die zwei Punkte geholt, mehr interessiert mich eigentlich auch gar nicht“, sagt Wiese, der sich kurz nach dem Spiel aber natürlich schon in­formieren lassen hat, wie es ge­laufen ist. „Die Jungs haben das gut gemacht“, fiel das Fazit aus. Mit Daniel Gieraths (krank), Maximilian Kralik und Marc Stapf (beide verletzt) mussten nämlich kurzfristig drei Ausfälle kompensiert werden.

Beeinflussen lassen haben sich die restlichen Spieler da­von aber nicht. Nach gut zehn Minuten lagen die Calbenser mit 6:2 in Führung. Allerdings täuschte das Ergebnis über die Leistung in der ersten Halbzeit hinweg. „Phasenweise hat unser Spiel nicht so gut funk­tioniert, wie wir uns das vor­gestellt hatten“, beobachtete Weiß von der Seitenlinie. Vor allem die schnellen Vorstöße kamen nicht so gut zum Tragen, wie es in der Partie gegen Radis der Fall war.

Aus den Fehlern der Calbenser schlugen die Gäste aus Mag­deburg Kapital und verkürzten den Spielstand auf 8:7. Noch vor der Pause sah sich Weiß ge­zwungen, die Timeout-Karte auf den Zeitnehmertisch zu pa­cken. In den verbleibenden sie­ben Minuten blieb die Leis­tungssteigerung allerdings aus.

Ein Extralob holte sich in dieser Phase Nils Meyer ab. Der Rechtsaußen blieb seiner Posi­tion treu, sodass Calbe die ge­samte Platte bespielen konnte. „Er hat sich zudem mit einem guten Wurfbild präsentiert“, so Weiß. „Die erste Hälfte war den­noch sehr schleppend. Klar wa­ren wir mit der 17:14-Halbzeit-Führung zufrieden – spielerisch jedoch nicht wirklich.“

Besserung sollte es im zwei­ten Durchgang geben. ,Es lief deutlich besser“, freute sich Weiß über die Steigerung. Die Worte in der Kabine schienen Wirkung zu zeigen. Die zwei To­re von Maximilian Weiß, der mit acht Treffern bester Schütze seiner Mannschaft war, und der Treffer von Lucas Marschall sorgten für eine Sechs-Tore- Führung (21:15, 34.).

Der Grund dafür war schnell zu beobachten. „Wir konnten dann die vielen schnellen Gegenstöße fahren und haben Magdeburg dadurch kaputt ge­laufen“, formuliert Weiß. Im­mer wieder rannten die Calbenser auf das Tor des HSV zu und kamen zu einfachen Treffern – so wie es der Matchplan vorsah.

Nicht nur in der Offensive hatte sich die Bremse gelöst. Auch die Deckung stand noch sicherer als zuvor. „Mit der Leis­tung können wir zufrieden sein. Das Deckungszentrum stand si­cher und hat, je länger die Partie dauerte, immer weniger zuge­lassen.“ Bezeichnend: Michael Jahns stand nach einem Angriff mit den Händen in den Hüften gestützt am Mittelkreis und symbolisierte damit so ziemlich alles, was die Leistung seiner Mannschaft und die der Calbenser aussagte. „Wenn selbst er ratlos ist und kaum eine An­spielstation findet, dann haben wir anscheinend vieles richtig gemacht“, brachte es Weiß auf den Punkt.

Dass die Achse bestehend aus Sascha Timplan und Michael Jahns nie aus dem Spiel genom­men werden kann, zeigt auch die Trefferquote des HSV-Duos. Timplan steuerte elf Treffer bei, Jahns neun. Von der Siebenme­terlinie versagten jedoch bei bei­den die Nerven. Den Spielradius der beiden konnten die Calbenser oft gut eingrenzen. Und selbst zu Angriffen ausschwär­men. Der konditionelle Vorteil und die Alternativen von der Bank sorgten schlussendlich da­für, dass die Calbenser zum zweiten Mal in Serie einen Kan­tersieg einfuhren.

TSG Calbe: Stefan Wiederhold, Daniel Bertram – Mathias Walther (1), Lucas Marschall (5), Ronny Krause (5/1), Nils Rätzel (1), Maximilian Kralik, Paul Steffen (1/1), Tony Maynicke (2), Maximilian Weiß (8/1), Nils Meyer (6), Martin Sowa (5), Felix Kralik (4), Marc Stapf

Siebenmeter: Calbe 3/6 – HSV 4/7     Zeitstrafen: Calbe 2 – HSV 3

Quelle Volksstimme 25.01.2022

Dieser Artikel wurde am 25.Januar 2022 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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