Killerinstinkt fehlt noch
Die TSG Calbe ist im Heimspiel gegen den USV Halle II über 40 Minuten deutlich überlegen, macht sich in der Schlussphase aber selbst das leben schwer.
von Tobias Zschäpe
CALBE. In der Schlussphase wurÂde es doch noch einmal spanÂnend. Waren die Oberliga-HandÂballer der TSG Calbe in der 43. Minute den Gästen vom USV HalÂle II schon auf zehn Tore enteilt, sorgten eigene Fehler dafür, dass die Hallenser dieses Polster in den letzten Minuten noch einmal beträchtlich schrumpfen ließen. Beim 32:28 (54.) waren es plötzÂlich nur noch Ger Tore Differenz, doch am Ende zitterte die TSG in der Hegersporthalle einen 35:30 (18:14)-Erfolg über die Linie. „Ich bin froh, dass wir unsere HausaufÂgaben gemacht haben“, gestand Trainer Maximilian Weiß, als er nach Abpfiff einmal tief durchgeÂatmet hatte.
Mit der Schwächephase endeÂte die Partie quasi so, wie sie beÂgonnen hatte. „Wir verschlafen die ersten fünf Minuten“, erinnert sich Weiß. „Danach war ich aber mit den nächsten 40 Minuten zuÂfrieden.“ Lucas Marshall ging voÂran und zeigte nicht nur angesichts seiner zehn Tore eine „groÂße Leistung. Er trifft über Konter und von außen“, lobte sein TraiÂner.
Im Tempospiel überlegen
Auf der anderen Seite machte zuÂdem Leon Dobertin zwischen den Pfosten seine Sache gut, so dass sich die Calbenser nach und nach einen deutlichen Vorsprung herauswarfen. „Wenn wir ins Tempospiel über die erste und zweite Welle kommen, können uns in der Liga wenige Gegner PaÂroli bieten“, betont der TSG-Trainer.
Was sich die Mannschaft allerÂdings nicht leisten darf, wenn sie oben mitspielen will, ist eine Schwächephase wie in den letzÂten 15 Minuten.
Vom 30:20 folgte ein 5:1-Lauf für die Gäste, die von der Siebenmeterlinie sogar noch einen weiteren Treffer erzielen hätten können. „Wir schaffen es knapp zehn Minuten lang kaum, ein Tor zu erzielen, deshalb wird es am Ende doch noch ein Arbeitssieg“, musste Weiß mit ansehen, wie Calbes Vorsprung schmolz.
Der Grund dafür, dass es auf der Anzeigetafel dennoch nie wirklich knapp wurde, war die geÂschlossene Mannschaftsleistung der TSG in den letzten Minuten. Mit Ausnahme der beiden TorhüÂter Dobertin und Tino Soutschek trugen sich im Spielverlauf alle TSG-Handballer mindestens einÂmal in die Torschützenliste ein.
So wurden es am Ende immerÂhin wieder fünf Tore Differenz, wodurch die Calbenser das nötiÂge Selbstvertrauen vor dem anstehenden schweren Auswärtsspiel bei der SG Spergau sammeln konnten. „So eine SchwächephaÂse darf uns dort aber nicht passieÂren. In der Hinsicht dürften wir in meinen Augen auch gerne schon ein bisschen weiter sein. Einer der Jungs hat es nach dem Spiel ganz gut auf den Punkt gebracht: Uns fehlt noch ein bisschen die SiegerÂmentalität, der Killerinstinkt“, gab Weiß einen kurzen Einblick in den Mannschaftskreis nach AbÂpfiff.
Gerade, wenn es jetzt am komÂmenden Wochenende nach SperÂgau geht. „Das wird ein heißer Ritt, so dass wir jetzt die kommenÂden Tage nutzen werden, um uns intensiv auf das Match vorzubeÂreiten“, betont Calbes Coach. Diesmal hat sich die MannÂschaft, die mit dem ersten SaisonÂsieg auf Tabellenplatz sechs geÂklettert ist, das Leben trotz einer deutlichen Führung selbst schwer gemacht. Ein Fehler, der SpitzenÂmannschaften, wie es die TSG selbst sein will, normalerweise nicht passieren soll.
TSG Calbe- USV Halle II 35:30 (18:14)
Calbe: Dobertin, Soutschek – Marschall (10), Gieraths (2), Rätzel (1), Mark (4), Wuwer (2), Wiebe (2), Meyer (2), Sowa (2), Kralik (7), Reiske (3/1)
Halle II: Demuth (2), Arnold (3), Wagner(1), Kaiser, Panhans, Lehmann, Mucke (4), MülÂler, Von Pawlowski (2/1), Patan (5), Grauert (4), Tannhäuser (4/2), Stötzel (5)
7-Meter:TSG 1/1 -USVII3/4
2-Minuten: TSG 4 – USVII2
Quelle Volksstimme vom 23.09.2025
Dieser Artikel wurde am 23.September 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.