23. September 2025

Killerinstinkt fehlt noch

Die TSG Calbe ist im Heimspiel gegen den USV Halle II über 40 Minuten deutlich überlegen, macht sich in der Schlussphase aber selbst das leben schwer.

von Tobias Zschäpe

CALBE. In der Schlussphase wur­de es doch noch einmal span­nend. Waren die Oberliga-Hand­baller der TSG Calbe in der 43. Minute den Gästen vom USV Hal­le II schon auf zehn Tore enteilt, sorgten eigene Fehler dafür, dass die Hallenser dieses Polster in den letzten Minuten noch einmal beträchtlich schrumpfen ließen. Beim 32:28 (54.) waren es plötz­lich nur noch Ger Tore Differenz, doch am Ende zitterte die TSG in der Hegersporthalle einen 35:30 (18:14)-Erfolg über die Linie. „Ich bin froh, dass wir unsere Hausauf­gaben gemacht haben“, gestand Trainer Maximilian Weiß, als er nach Abpfiff einmal tief durchge­atmet hatte.

Mit der Schwächephase ende­te die Partie quasi so, wie sie be­gonnen hatte. „Wir verschlafen die ersten fünf Minuten“, erinnert sich Weiß. „Danach war ich aber mit den nächsten 40 Minuten zu­frieden.“ Lucas Marshall ging vo­ran und zeigte nicht nur angesichts seiner zehn Tore eine „gro­ße Leistung. Er trifft über Konter und von außen“, lobte sein Trai­ner.

Im Tempospiel überlegen

Auf der anderen Seite machte zu­dem Leon Dobertin zwischen den Pfosten seine Sache gut, so dass sich die Calbenser nach und nach einen deutlichen Vorsprung herauswarfen. „Wenn wir ins Tempospiel über die erste und zweite Welle kommen, können uns in der Liga wenige Gegner Pa­roli bieten“, betont der TSG-Trainer.

Was sich die Mannschaft aller­dings nicht leisten darf, wenn sie oben mitspielen will, ist eine Schwächephase wie in den letz­ten 15 Minuten.

Vom 30:20 folgte ein 5:1-Lauf für die Gäste, die von der Siebenmeterlinie sogar noch einen weiteren Treffer erzielen hätten können. „Wir schaffen es knapp zehn Minuten lang kaum, ein Tor zu erzielen, deshalb wird es am Ende doch noch ein Arbeitssieg“, musste Weiß mit ansehen, wie Calbes Vorsprung schmolz.

Der Grund dafür, dass es auf der Anzeigetafel dennoch nie wirklich knapp wurde, war die ge­schlossene Mannschaftsleistung der TSG in den letzten Minuten. Mit Ausnahme der beiden Torhü­ter Dobertin und Tino Soutschek trugen sich im Spielverlauf alle TSG-Handballer mindestens ein­mal in die Torschützenliste ein.

So wurden es am Ende immer­hin wieder fünf Tore Differenz, wodurch die Calbenser das nöti­ge Selbstvertrauen vor dem anstehenden schweren Auswärtsspiel bei der SG Spergau sammeln konnten. „So eine Schwächepha­se darf uns dort aber nicht passie­ren. In der Hinsicht dürften wir in meinen Augen auch gerne schon ein bisschen weiter sein. Einer der Jungs hat es nach dem Spiel ganz gut auf den Punkt gebracht: Uns fehlt noch ein bisschen die Sieger­mentalität, der Killerinstinkt“, gab Weiß einen kurzen Einblick in den Mannschaftskreis nach Ab­pfiff.

Gerade, wenn es jetzt am kom­menden Wochenende nach Sper­gau geht. „Das wird ein heißer Ritt, so dass wir jetzt die kommen­den Tage nutzen werden, um uns intensiv auf das Match vorzube­reiten“, betont Calbes Coach. Diesmal hat sich die Mann­schaft, die mit dem ersten Saison­sieg auf Tabellenplatz sechs ge­klettert ist, das Leben trotz einer deutlichen Führung selbst schwer gemacht. Ein Fehler, der Spitzen­mannschaften, wie es die TSG selbst sein will, normalerweise nicht passieren soll.

 

TSG Calbe- USV Halle II 35:30 (18:14)

Calbe: Dobertin, Soutschek – Marschall (10), Gieraths (2), Rätzel (1), Mark (4), Wuwer (2), Wiebe (2), Meyer (2), Sowa (2), Kralik (7), Reiske (3/1)

Halle II: Demuth (2), Arnold (3), Wagner(1), Kaiser, Panhans, Lehmann, Mucke (4), Mül­ler, Von Pawlowski (2/1), Patan (5), Grauert (4), Tannhäuser (4/2), Stötzel (5)

7-Meter:TSG 1/1 -USVII3/4

2-Minuten: TSG 4 – USVII2

 

Quelle Volksstimme vom 23.09.2025

Dieser Artikel wurde am 23.September 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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