14. Dezember 2014

Hochspannendes Derby in der Hegersporthalle

Ein Derby, das seinem Namen alle Ehre machte, lieferten sich die Frauen der TSG Calbe und der SG Lok Schönebeck am Sonnabend in der Hegersporthalle. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 29:29 (17:14)-Unentschieden mit einem gewonnenen Punkt für beide Seiten.

Mit einer starken Leistung verabschiedeten sich die Handballerinnen der TSG Calbe und der SG Lok Schönebeck von ihren Fans in die verdiente Weihnachtspause. Verstecken musste sich wahrlich keiner der Akteure, denn was in der Hegersporthalle geboten wurde, war an Spannung und Einsatzwillen kaum zu überbieten. Beide Mannschaften gaben alles, konnten sich auf ihre Fans auf der Tribüne verlassen und am Ende mit erhobenem Haupt das Parkett verlassen. „Wir sind stolz auf den Punktgewinn“, stellte TSG-Trainerin Annett Schroeter fest und auch Lok-Coach Dirk Schedlo war am Ende zufrieden. „Das Unentschieden war für uns natürlich ein gefühlter Sieg“, gab er an.

Der Grund für dieses Gefühl dürfte die bärenstarke erste Hälfte der TSG-Sieben gewesen sein. Obwohl die Saalestädterinnen kaum personelle Reserven hatten, legten sie mit vollem Tempo los, hatten sich nach 17 gespielten Minuten gegen die körperlich sehr robust agierenden Schönebeckerinnen auf 10:5 abgesetzt. „Wir waren in der ersten Halbzeit klar unterlegen, vor allem auf der Torhüterposition“, urteilte Schedlo. Tatsächlich machte die ehemalige Schönebeckerin Josephine Suchan im Kasten der TSG das Spiel ihres Lebens, brachte die Gäste ein ums andere Mal zur Verzweiflung und hielt gleich zwei Siebenmeter in Folge. Auf der Gegenseite bekamen die Torhüterinnen hingegen kaum eine Hand an den Ball: Von 19 Würfen waren am Ende des ersten Durchgangs 17 im Netz der SG Lok gelandet.

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Josephin Suchan zeigte sich als starker Rückhalt ihres Teams. | Foto: Verein

Als unhaltbar erwiesen sich neben guten 1-1-Aktionen insbesondere die Rückraumwürfe von Sophia Rust und der überragenden Lisa-Marie Prokop. Die 19-Jährige erwischte einen richtig starken Tag, konnte aus allen Wurfpositionen erfolgreich abschließen, was den Gästen natürlich nicht lange verborgen blieb. So erhielt sie ab der 25. Minute Sonderbewachung. Doch die TSG ließ sich davon nicht aufhalten. Das Team machte sein Spiel unverdrossen weiter, brachte Lisa-Marie in den entscheidenden Situationen in Stellung und konnte sich auf diese wichtigen Treffer verlassen. Auf der Gegenseite war es Lisa Wolf, die von sich reden machte. Neun Tore in der ersten Halbzeit sprechen für sich und die motivierte Leistung der Schönebecker Rückraumschützin. „Sie hat sich ein großes Lob verdient“, erkannte ihr Trainer an.

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Harte Duelle auf der Kreisposition: Alicia Gröst kann sich hier gut durchsetzen. | Foto: Nadja Reichert

Nach dem Wechsel schmolz die zwischenzeitliche Sieben-Tore-Führung der Calbenserinnen in kurzer Zeit zusammen. Als Katharina Depta beim 18:18 (35.) ausglich, war auf einmal alles wieder offen. Zahlreiche Zeitstrafen brachten das Spiel auf beiden Seiten in der Folgezeit gehörig durcheinander, doch die TSG hielt sich vorn, kämpfte mit einem spürbar hohen Adrenalinspiegel gegen Schmerzen und die nachlassende Kondition. Personell sah es da auf der Gästeseite zwar besser aus, doch auch hier mussten die erfahrenen Akteure zusammenstehen. „Wir waren in der zweiten Hälfte im Mannschaftsspiel überlegen“, schätzte Schedlo ein, „am meisten hat mich gefreut, dass wir auch unter Druck unsere Kombinationen durchgespielt haben – mit Erfolg.“ Das Vorlegen oblag hingegen konsequent den Gastgeberinnen. „Ihr habt euch nicht aufgegeben und immer wieder versucht, euer Spiel zu machen“, richteten Annett Schroeter und Ralf Bertram anerkennende Worte an ihre Schützlinge. Noch einmal gelang Stefanie Hüls gut eine Minute vor Schluss in Unterzahl die Führung (29:28), doch die verbleibende Zeit reichte der SG Lok für den Ausgleich und das an diesem Tag gerechte Unentschieden.

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Stefanie Hüls (mit Ball) wird von Janka Bauer (l.) und Beatrice Freiberg in die Zange genommen. Beide Teams zeigten viel Einsatz und belohnten sich am Ende mit jeweils einem Punkt. | Foto: Reichert

TSG Calbe: Alexandra Baier, Elisa Mennecke, Josephine Suchan – Alicia Sophie Gröst (1), Stefanie Hüls (4), Franziska Knappe, Lisa-Marie Prokop (12/2), Sophia Rust (6), Laura Schmidt, Antje Schreiber (6/1), Mandy Wenzel

SG Lok Schönebeck: Josephine Hecker, Liza Nowicki – Janka Bauer (7), Lisa Bullert (2/1), Katharina Depta (2), Beatrice Freiberg, Nicole Krause (5/3), Nathalie Kuhne, Nicole Moschner, Lena Rauschenbach, Steffi Sauer, Carolin Schedlo (4), Lisa Wolf (9)

Siebenmeter: Calbe 4/3 – Schönebeck 7/4

Zeitstrafen: Calbe 7 – Schönebeck 5

Rote Karte: Janka Bauer (SG Lok Schönebeck, 3×2 Minuten)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 15. Dezember 2014

Dieser Artikel wurde am 14.Dezember 2014 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 15.Dezember 2014)


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