4. September 2025

Ausfall überschattet Pokalsieg

HVSA-Pokal: Nach einer zähen ersten Halbzeit überrennt die TSG Calbe den SV Eintracht Hohenwarthe klar mit 51:20. Warum Trainer Weiß lieber 30 Tore weniger erzielt hätte.

von Tobias Zschäpe

CALBE/HOHENWARTHE. Spätes­tens ab der zweiten Halbzeit wa­ren es zwei Welten, die in der Sporthalle des SV Eintracht Ho­henwarthe aufeinander trafen. Die Gastgeber, die in der Bezirksober­liga Nord an den Start gehen, tra­fen auf den Vizelandesmeister TSG Calbe. Das sollte sich am En­de auch im Ergebnis widerspie­geln, allerdings brachte der Favorit eine Halbzeit Anlauf, um am Ende beim 20:51 (12:21) zu dominieren.

Ernsthaftigkeit gefunden

Calbes Trainer Maximilian Weiß war letztlich froh, dass seine Mannschaft doch noch die Ernst­haftigkeit gefunden hatte, um die Rollenverteilung deutlich zu ma­chen. „Anfangs waren wir etwas fahrlässig. Da kann ich den Jungs aber keinen Vorwurf machen. Wir reisen ja nun schon eine Weile durch die Hallen in

Sachsen-An­halt, aber die in Hohenwarthe war sicherlich eine der kleinsten. Da wäre es auch mir als Spieler schwer gefallen, die Konzentration hochzuhalten“ schätzte er ein.

Allerdings zolle er dem Gegner auch Respekt. „Sie haben ein paar Spieler in ihren reihen, die schon wissen, wo das Tor steht“, hielt Weiß fest, nachdem sein Team bis zur Pause zwölf Gegentore hin­nehmen musste. 21 eigene Treffer sorgten bis dahin noch nicht un­bedingt für klare Verhältnisse.

Das sollte sich mit Wiederan­pfiff ändern. Die Calbenser schraubten das Tempo nach oben, obwohl sie zeitgleich noch viel ex­perimentierten. „30 Tore und nur acht Gegentoren in der zweiten Hälfte waren dann schon stark“, lobte Weiß später die Steigerung seiner Mannschaft.

Doch ein großer Wermuts­tropfen blieb am Ende bei der TSG. Kurz nachdem Paul Steffen den Vorsprung der Gäste in Mi­nute 47 auf 15:36 in die Höhe ge­schraubt hatte, verletzte er sich so schwer an der Hand, dass er seiner Mannschaft einige Zeit fehlen wird. „Die genaue Diagno­se steht noch aus, aber wir rech­nen aktuell damit, dass er min­destens sechs bis zwölf Wochen ausfallen wird“, befürchtet Weiß. „Ich hätte lieber 30 Tore weniger gemacht, wenn uns Paul dafür erhalten geblieben wäre“, betonte er. Steffen wird der Mannschaft gerade in der so wichtigen An­fangsphase der Saison schmerz­lich fehlen.

 Großer Reiz

Obwohl die Calbenser mit einem personellen Rückschlag aus der ersten Runde im Pokal gehen, freut sich TSG-Trainer Weiß, dass der Wettbewerb wiederbelebt wurde. Er hat den HVSA-Pokal schon zu seiner aktiven Zeit im­mer als „geiles Format“ gesehen, weil er eben solche Geschichten wie Hohenwarthe gegen Calbe schreibt mit zwei, drei Ligen Unterschied. „Trotzdem ist es ein Pflichtspiel und du musst es erst­mal gewinnen. Vielleicht erwischt der Außenseiter den besten Tag seines Lebens und der Favorit einen ganz schlechten“, beschreibt er den Reiz der Spiele.

Hinzu kommt der Nervenkitzel bei der Auslosung der nächsten Runde. Zumal die Calbenser als eines der höchstklassigsten Teams im Wettbewerb wieder auswärts antreten und die nächste Halle im Land kennenlernen werden. „Am Ende brauchst du nur fünf Siege und hast einen Pokal in der Hand“, ruft Weiß den Titelgewinn als kla­res Ziel aus. „Vielleicht gibt es vor der nächsten Saison dann auch einen Supercup“ blickt er bereits voraus.

SV Eintracht Hohenwarthe – TSGCalbe       20:51(12:21)

Hohenwarthe: Söder (6/1), Richter, Golibersuch, Lange (2), Ahlert, Mehlicke, Bretschneider (4/1), Wallwitz (1), Schnee­mann (4), Wobbe, Weber-Rauche, Junghans, May (3)

Calbe: Marschall(12), Gieraths(4), Rätzel (6), Mark(4), Steffen (7), Wuwer(10), Soutschek, Meyer, Kralik (3), Dobertin, Reiske (5/2)

7-Meter: Hohenwarthe 2/4 – Calbe 2/3

2-Minuten: Hohenwarthe 5 – Calbe 4

 

Quelle Volksstimme 04.09.2025

Dieser Artikel wurde am 04.September 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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