12. Juni 2024

Körperlich und im Kopf stark

Auf eine erfolgreiche Saison blicken die Handballer der TSG zurück. Der zweite Platz in der Sachsen-Anhalt- Liga stellt dabei Mannschaft und Verein zufrieden. Dabei  wäre auch noch mehr möglich gewesen.

von Kevin Sager

CALBE. Egal welche Trainingsein­heit, ob am Anfang oder am Ende der Saison – Andreas Wiese hat von seinen Spielern immer alles verlangt. „Ich bin mega stolz auf das Team, dass sie beim Vollgas- Training immer voll durchgezo­gen haben. Sie wollten immer Handball spielen. Ihre Einstel­lung und Mentalität hat mir sehr gut gefallen“, sagt Calbes Coach. Er selbst weiß ganz genau, dass das Training manchmal sehr hart war. Aber alle Anstrengungen hatten auch einen Sinn, wie sich am Ende der Sachsen-Anhalt- Liga-Saison zeig­te. Die TSG Calbe beendet die Spiel­zeit hinter dem SV Oebisfelde auf Position zwei.

1.Männer

 

„Als Verein und Mannschaft sind wir stolz und haben alles inves­tiert für das gute Ergebnis“, schätzt Calbes Trainer daher ein. Dabei profitierten die Calbenser oft von einem hohen Maß an Fitness, ausgelöst durch das Trai­ning. „Wir haben es in vielen Spie­len geschafft, in den letzten zehn Minuten nochmal richtig aufzu­drehen und Spiele zu gewinnen. Wir waren körperlich und im Kopf immer da“, lobte der Trainer. Daher zählen das Hinspiel gegen den späteren Aufsteiger aus Oe­bisfelde und das Rückspiel gegen Halle zu den großen Highlights. Gegen den SVO lagen die Saale­städter nach 45 Minuten mit 14:20 in Rückstand, sicherten sich schlussendlich aber noch einen Zähler beim 24:24. Gegen den USV stand ein 15:18-Rückstand auf der Anzeigetafel, am Ende konnten die Calbenser sogar noch gewinnen (36:34). „Wir konnten, auch wenn wir mit sechs Toren oder mehr zurückla­gen, immer noch ein Feuerwerk abbrennen“, lobte Wiese die gro­ßen Comeback-Qualitäten seiner Mannschaften.

 

Es war aber auch nicht alles Gold, was glänzte. „Wir haben gegen vermeintlich .Kleinere’ zu viele Punkte liegen gelassen.“ Zum Beispiel gegen Halle. Reich­te es im Rückspiel zum Sieg, mussten sich die Saalestädter im Hinspiel mit einem 30:30-Remis begnügen. Negativ ist Wiese aber vor allem die Partie gegen den HC Burgenland II Ende Septem­ber des vergangenen Jahres im Gedächtnis geblieben. Calbe führte nach elf Minuten bereits mit 7:2. Nichts deutete daraufhin, dass etwas anbrennen könnten. Aber genau so kam es. Es war eines der wenigen Spiele, bei dem wenig zusammenlief und Calbe am Ende einen Zähler verlor (23:23). Vor allem in diesen Par­tien wurde eine Schwäche aufge­deckt, die Calbe während der Sai­son nicht immer ausmerzen konnte. „Unser Torabschluss aus dem Rückraum war nicht immer gut. Hinter der Neun-Meter-Linie fanden nur die wenigsten Bälle den Weg ins Tor“, haderte Wiese.

Neben den spielerischen Kom­ponenten plagten sich die Calbenser zudem immer wieder mit Verletzungen und angeschlage­nen Spielern umher. Allen voran der frühe Ausfall von Marius Harig, der fest eingeplant war, schmerzte gehörig. Dafür hatten andere die Möglichkeit, sich in den Vordergrund zu spielen. Al­len voran Paul Steffen nutzte sei­ne Chancen. In der Vorsaison wurde er behutsam an das Klima der Sachsen-Anhalt-Liga heran­geführt. „Er ist zu unserem Ziel­spieler geworden und zeigte vor allem in den Eins-gegen-Eins-Situationen gute Leistungen. Da­durch haben wir häufig einen Sie­benmeter bekommen“, so der TSG-Coach. Unterstützt wurde der Youngster von den erfahre­nen Mathias Walter und Lucas Marschall. „Dadurch konnte er den nächsten Entwicklungs­schritt machen“, freut sich Wiese.

Doch nicht nur die Feldspieler wussten zu überzeugen. Auch das Torwart-Duo Daniel Bertram und Leon Dobertin waren ein starker Rückhalt. „Sie haben uns das ein oder andere Spiel gerettet“, meint Wiese. Durch den deutlichen 39:28 (22:12)-Heimsieg gegen stark er­satzgeschwächte Gommeraner am letzten Spieltag rundeten die Saalestädter ihre gute Saison ge­bührend ab und feierten mit den Fans einen versöhnlichen Ab­schluss.

Denn in der kommenden Saison wird es eine Änderung ge­ben. Wiese wird dann nicht mehr als Trainer an der Linie stehen. Allerdings steht er der TSG Calbe und dem neuen Trainer Frank Reckzeh weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Wiese selbst hat ebenfalls eine neue Herausforde­rung gefunden. Als Torwart-Trai­ner wird er künftig bei den Zweit- Bundesliga-Frauen des SV Union Halle-Neustadt seine Expertise zum Besten geben. „Das Team hat mich überzeugt. Ich freue mich, Teil eines coolen Trainerteams, bestehend aus Ines Seidler und Felix Gühlke, zu sein. Das ist eine Herausforderung, die ich wollte. Es ist eine neue Challenge“, erklärt Wiese. Für die Calbenser startet derweil Anfang Juli die Vorberei­tung auf die neue Saison. Und wenn es die Zeit zulässt, wird auch Wiese „seine TSG“ lautstark von der Tribüne aus anfeuern.

 

Quelle Volksstimme 12.06.2024

 

Dieser Artikel wurde am 12.Juni 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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