Packende Schlusssekunden
Dank eines Treffers zehn Sekunden vor dem Ende sichern sich die Verbandsliga-Handballer der TSG Calbe II einen Zähler im Kellerduell gegen den SV Langenweddingen – 32:32
von Kevin Sager
CALBE. Die Uhr lief erbarmungsÂlos herunter. Die TSG Calbe II hatÂte gerade den Treffer zum 31:32 kassiert. 28 Sekunden waren noch zu spielen, da schmiss Florian Zipf die grüne Karte mit dem weißen T auf den Zeitnehmertisch – AusÂzeit. Warum Zipf die Aufgabe übernahm? TSG-Trainer Holger Lehmann musste nach der roten Karte (41.) auf der Tribüne Platz nehmen und beobachtete von der dort die spannungsgeladene Schlussphase der Handball-Verbandsliga-Partie seiner Sieben gegen den SV Langenweddingen. Zipf besprach mit der Mannschaft den letzten Angriff. Nach dem AnÂwurf nahmen sich die Calbenser die Zeit, spielten überlegt. Als der Ball bei Emiel Otto Herzig landete, entschied sich dieser, den AbÂschluss zu suchen. Der Ball schlug unhaltbar oben rechts ein. Doch noch waren zehn Sekunden zu spielen. Im Handball eine halbe Ewigkeit. Also kamen die Gäste nochmal. Ein schneller Anwurf, doch dann folgte der Schrittfehler und Ballbesitz für die Saalestädter. Großer Jubel brannte auf, denn den Punkt hatte sich die MannÂschaft redlich verdient, lagen sie zur Pause noch mit 14:19 zurück. „Im zweiten Durchgang haben wir eine deutliche LeistungssteigeÂrung gezeigt und daher auch verÂdient den Punkt mitgenommen“, sagte ein sichtlich erleichterter TSG-Trainer nach der SchlusssireÂne, der zügig von der Tribüne auf die Platte rannte. „Wer weiß, vielÂleicht hat sich die Handbremse jetzt gelöst.“ Die Calbenser starteten nicht gut in die Saison, ebenso wie der Gast aus Langenweddingen. BeiÂde Mannschaften finden sich im unteren Drittel der Tabelle wieÂder. Ein ausgeglichenes Duell war daher auch zu Beginn zu sehen. „Bis zur 17. Minute war alles ausÂgeglichen“, hatte Lehmann beobÂachtet. Immer wieder wechselte in den Anfangsminuten die FühÂrung. Nach gut 20 Minuten waren es dann allerdings die Gäste, welche sich nach zwei schnellen Toren auf 13:9 abÂsetzen konnten. „Es kam zu einem Bruch in unserem Spiel“, stand der Calbenser Trainer in dieser Phase ratlos an der Linie. Dies nutzte der Gast zu weiÂteren Toren aus und setzte sich auf fünf Tore ab. In der Kabine drehte Lehmann nochmal an der ein oder andere Stellschraube und sollte damit Erfolg haben.
Im zweiten Durchgang zeigten die Gastgeber sofort ein anderes Gesicht, allerdings wollte der RückÂstand einfach nicht schmelzen. Nach 40 Minuten leuchtete immer noch ein 20:24-Rückstand auf der Anzeigetafel in der Hegersporthalle auf. „Dann folgen aber unsere guÂten 20 Minuten“, musste der TraiÂner dann von der Tribüne aus beÂobachten. Schritt für Schritt kämpfÂte sich Calbe wieder heran und sorÂge dafür, dass Lehmann sich des Öfteren von seinem Platz erhob.
Leon Ogaitis war es dann, der nach 54 Minuten den Anschluss zum 28:29 erzielte und die fulmiÂnante Schlussphase einläutete. Bis knapp eine Minute vor dem Ende konnte Langenweddingen immer wieder einen Zwei-Tore- Vorsprung halten, doch als Ogaitis zum 31:31 traf, erwachte auch die Hegersporthalle und Calbe spürte, dass etwas möglich war.
Den Gegentreffer konterte Herzig wie anfangs beschrieben nochÂmal und sorgte für grenzenlosen Jubel im Anschluss der Partie.
Mir erst zwei Unentschieden nach fünf Duellen stehen die SaaÂlestädter vorerst auf Rang zwölf. Am 20. Oktober steht dann das schwere Auswärtsspiel gegen den Rangzweiten HSV Magdeburg auf der Agenda.
TSG Calbe II: Niklas Rohrbach, Philipp-Peter Giesemann, Jonas Mierzwiak (5), Niklas Lehmann (6/3), Leon Ogaitis (9), Tobias Tischler, Emiel Otto Herzig (4), Simon Georg Mutsch (1), Max Ammerpohl (4), Julian Ritscher (2), Patrick Kuhnert (1), Moritz Wieschke
Siebenmeter: TSG II3/3 – SVL 2/4
Zeitstrafen: TSG II4-SVL 6 Rote Karte (3×2 Minuten): Max Ammerpohl (CalÂbe II, 45.)
Rote Karte (o.B.): Holger Lehmann (Calbe II, 41.)
Quelle Volksstimme 08.10.2024
Dieser Artikel wurde am 08.Oktober 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 08.Oktober 2024)