Mangelnde Spannung trübt die Freude nicht
Quelle: Volksstimme, Text: Björn Richter
Zuwachs im Trophäenschrank: Die TSG Calbe verbuchte mit dem Super-Cup den ersten Titel der Saison. Entsprechend groß war die Freude nach dem 37:15 (19:6)-Erfolg gegen den Dessau-Roßlauer HV II in eigener Halle.

Super-Cup- Sieger IBild: HVSA
Auf dem Papier versprach das Duell Landesmeister gegen Pokalsieger eine Menge Spannung. Diese war jedoch am Sonnabend im Handball-Super-Cup zwischen der TSG Calbe und dem Dessau-Roßlauer HV II schnell verflogen. Von der ersten bis zur 60. Minute dominierte der Mitteldeutsche Oberligist beim 37:15 (19:6)-Sieg in eigener Halle den dezimierten Gast. Die Freude über den Titel trübte dieser Umstand nur unwesentlich.
Calbe l „Nun pfeif doch endlich ab“ – was zumeist im Zusammenhang mit knappen Vorsprüngen geäußert wird, entwickelte sich am Sonnabend in der „Südkurve“ der Heger-Sporthalle zum geflügelten Wort. Nicht, dass den TSG-Fans zu irgendeiner Zeit noch einmal Bange wurde ob des Erfolgs im Super-Cup – im Gegenteil: Irgendwann hatten auch sie sich an der klaren Dominanz ihres Teams sattgesehen.
Ein Gähnen suchte man freilich bei TSG-Trainer René Linkohr während der 60 einseitigen Minuten vergeblich. Anspannung forderte er daher auch von seiner Mannschaft: „Wichtig war für mich, dass wir zur zweiten Halbzeit mit derselben Konzentration aus der Kabine kommen. Wir haben uns zwar etwas einlullen lassen, aber am Ende war die Leistung okay, das Ergebnis standesgemäß.“ Den Grundstein hatte seine Sieben bereits in der ersten Hälfte gelegt. Ob über Konter, wie von Sören Lange zum 3:0 (5.) abgeschlossen, oder an der Siebenmeterlinie, von der Martin Sowa alle vier Versuche im ersten Abschnitt sowie drei im zweiten Durchgang verwandelte – der Vorsprung wuchs beharrlich, hatte beim 14:4 (21.) erstmals die Zehn-Tore-Marke erreicht.
Dass er im zweiten Abschitt nicht exponentiell stieg und am Ende auch nicht die 40-Treffer-Marke geknackt wurde, war dabei zu verschmerzen. Die Gastgeber spielten gegen die DRHV-Reserve, die mit wenigen Ausnahmen kaum etwas mit dem Sachsen-Anhalt-Liga-Kader aus der Vorsaison gemein hatte, nicht mehr mit letzter Konzentration. Stattdessen wurde fleißig rotiert – mit Erfolg: Die Torhüter Stefan Wiederhold (erste Halbzeit) und Daniel Bertram (zweite) lagen mit je zehn Paraden gleichauf, dazu trafen alle Feldspieler. „Jeder ist auf seine Anteile gekommen und hat seinen Beitrag geleistet“, lobte Linkohr.
Insgesamt hatte die Partie gegen das umformierte Gäste- team also weitgehend Testspielcharakter. Die Tatsache, dass zwei Wochen vor dem Ligastart noch nicht jeder Fehler vom Gegner bestraft wurde, beurteilte der Trainer als „angenehm“. Denn darin konnte man sich bei der TSG und unter den Fans am Sonntag bereits sicher sein: Wenn es am Sonnabend, 14. September, ab 17 Uhr gegen den LSV Ziegelheim in der Mitteldeutschen Oberliga um Punkte geht, kehrt auch die Spannung wieder zurück.
Dieser Artikel wurde am 04.September 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.