28. Oktober 2025

Keine Auszeit als Vertrauensbeweis

Calbe überwindet Schwächephase und holt Kantersieg.

von Tobias Zschäpe

CALBE/TZS. Manch einer in der Hegersporthalle staunte nicht schlecht am vergangenen Sonn­abend. Geburtstagskind Leon Dobertin stand im Heimspiel seiner TSG Calbe gegen den SV Irxleben nicht nur nicht auf der Platte, son­dern gar nicht im Protokoll. Trainer Maximilian Weiß erklärt: „Leider war er krank. Aber wir konnten Da­niel Bertram – Gott sei Dank – nochmal aus der Handball-Rente holen“, so der Coach. Bertram, der für einen Siebenmeter eingewech­selt wurde, und Tino Soutschek machten ihre Sache allerdings so gut, dass die TSG dennoch einen nie gefährdeten 40:30 (20:12)-Er- folg einfuhr.

30 Gegentore gegen einen Auf­steiger klingen dabei auf den ersten Blick nach viel. „Man könnte der Meinung sein, unsere Abwehr stand nicht gut – das fand ich aber nicht“, so Weiß. Er sah allerdings in vielen anderen Bereichen noch Luft nach oben. „Wir verwerfen ei­nige freie Dinger, beziehungsweise der Torhüter von Irxleben hält ein­fach gut, so dass sie nach unserer 7:3-Führung noch einmal auf 12:9 rankommen“, erinnert er sich. Es fehlte immer wieder die Cleverness, durch gute Pässe zum Tor­erfolg zu kommen.

Eine Auszeit nahm Weiß in die­ser Phase aber nicht, was bei eini­gen Zuschauern für Verwunde­rung sorgte. „Das habe ich ge­macht, um den Jungs mein volles Vertrauen zu signalisieren, dass sie sich auch aus den schlechten Phasen alleine rausziehen“ betonte er. Er sollte Recht behalten: Zur Pause lag Calbe acht Tore in Führung. Vincent Wuwer und Tim Mark hol­ten sich im Tempospiel ein Sonder­lob ab, ebenso wie Janis-Maxim Wichmann aus der Zweiten, der kurzfristig aushalf, als sich die Per­sonalsituation am Sonnabend doch etwas angespannter präsen­tierte, als erhofft.

Wie schon in der Startformation gingen die Saalestädter auch Halb­zeit zwei mit einigen Umstellungen an. „Einfach um unberechenbar zu bleiben, was uns ganz gut gelingt“, erklärt der Trainer. So knüpfte sein Team nahtlos an die gute Vorpau­senleistung an und baute den Vor­sprung noch weiter aus.

Den Schlusspunkt setzte dann ausgerechnet Julian Ritscher. „Er konnte mal wieder ein bisschen Heimspielatmosphäre mitneh­men, hatte sich mit warm gemacht und dann die ehrenwerte Aufgabe bekommen, das 40. Tor zu werfen per Siebenmeter. Die Kiste bezahlt das Trainerteam gerne“, lacht Weiß, „In meinen Augen war der Zehn-Tore-Sieg verdient, aber besser kann es immer laufen.“

 

TSG Calbe: Wichmann, Marschall (6), Gieraths (3), Rätzel (2), Mark (2), Bertram, Ritscher (1/1), Borzucki (1), Wuwer (10/1), Wiebe (6/1), Soutschek, Sowa (2), Reiske (7/2)

Siebenmeter: Calbe 5/6 – Irxleben 3/4

Zeitstrafen: Calbe 5 – Irxleben 6 RK (3×2 Minuten): Tim Wiebe (54,/Calbe) RK (o.B.): Bennet Schardt (60/lrxleben)

 

Quelle Volksstimme  28.10.2025

Dieser Artikel wurde am 28.Oktober 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 28.Oktober 2025)


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