5. Dezember 2019

Frauen kämpfen stark, aber belohnen sich nicht

Unglücklich machten sich die Handballerinnen der TSG Calbe nach ihrer 27:30 (11:13)-Niederlage beim HC Burgenland II auf die weite Rückreise in die Heimat. „Es ist ärgerlich für die Frauen“, bestätigte ihr Trainer Ronald Kampe nach dem Spiel, „sie kämpfen von der ersten bis zur letzten Minute, machen ihre Sache über lange Phasen wirklich gut und belohnen sich am Ende nicht. Stattdessen fühlt sich die Niederlage wie eine Bestrafung an.“

Das Team um Spielführerin Stefanie Lenhart (am Ball) musste gegen Burgenland II erneut improvisieren. | Foto: Kevin Sager

Greifbar wird das verlorene Spiel im Grunde erst, wenn man sich die Konterbilanz anschaut, die klipp und klar für die Gastgeberinnen spricht und der TSG das Genick brach. „Wir haben in der Vorwärtsbewegung zu viele Fehler gemacht“, räumte Kampe ein, „und fressen dann natürlich die Konter.“ Und so egalisierten die Burgenländerinnen im Nu jeden Hoffnungsschimmer der TSG-Damen, deren Moral aber dennoch bis zum Ende auf der Höhe blieb. „Wir haben uns auch bei Rückständen immer wieder herangekämpft“, betonte der Trainer, „und machen ja auch 27 Tore.“ Trotzdem reichte das am Ende nicht. „In gewissen Phasen kriegen wir es nicht hin, am Gegner dranzubleiben. Wir werden hektisch, verlieren den Ball und kassieren die Tore“, analysierte er und gestand, „in diesen Situationen hätte ich mehr Übersicht erwartet.“ Besonders in negativer Erinnerung bleibt dabei wohl der 5:0-Lauf der Gastgeberinnen vom 17:17 (38.) zum 22:17 (46.), den die TSG nie wieder aufholte.

Insgesamt bleibt Kampe sparsam mit der Kritik, denn er weiß einerseits, dass sich jeder Team über die Niederlage gehörig ärgert und andererseits, dass es eben wirklich wieder nur die Kleinigkeiten waren, die die Belohnung verhinderten. Lob gibt es erneut für Torhüterin Alexandra Baier, die von der Abwehr unterstützt, ihrem Team den Rücken frei hielt und auch freie Bälle entschärfen konnte. Doch auch auf dem Feld fand sich die improvisierte Sieben gut zurecht. So brachte sich Michelle Feilhaber gemeinsam mit Kristin Sroka und Stefanie Lenhart diesmal im Rückraum ein, Melanie Thiele übernahm die Kreisposition. „Das haben sie schon gut gemacht, Respekt für diese Leistung“, erkannte Kampe mit Blick auf den schmalen Kader an und spricht seinem Team wohl aus der Seele, wenn er am Ende sagt, „verlieren hätten wir das trotzdem nicht müssen.“ (ttr)

Alexandra Baier – Michelle Feilhaber (4), Josephin Hecker, Lea Kubitz (1), Stefanie Lenhart (5), Elisa Mennecke (1), Lisann Neumeister (5), Kristin Sroka (9/5), Melanie Thiele (2)

Siebenmeter: Burgenland 2/1 – Calbe 6/5
Zeitstrafen: Burgenland 4 – Calbe 4

Dieser Artikel wurde am 05.Dezember 2019 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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