6. Oktober 2020

Calbe zündet in den richtigen Momenten den Turbo

Saalestädter fertigen im ersten Heimspiel der Saison den Post SV Magdeburg mit 28:15 (12:5) ab

Calbe (kag) • Kurz nach der Schlusssirene schnappte sich Trainer Andreas Wiese seinen Keeper Daniel Bertram und ging mit ihm zum Tor. Wiese stellte sich selbst in den Kas­ten, erklärte seinem Keeper die Situation und zeigte dann, wie diese abgewehrt werden sollte. Dazu zog er das rechte Bein an und wehrte damit den imagi­nären Wurf ab. Leicht verwunderlich war die Situation schon, denn die Sachsen-Anhalt-Li- ga-Handballer der TSG Calbe fertigten im ers­ten Heimspiel der neuen Saison den Post SV Magdeburg deutlich mit 28:15 (12:5) ab. Die Szene mit Bertram war aller­dings alles andere als eine Kri­tik an seinem Schlussmann, wie Wiese im Anschluss klar­stellte: „Wir wollen uns immer weiterentwickeln. Ich habe ihm erklärt, wie er noch mehr Bälle von außen abwehren kann.“ Der Heimsieg war auch ohne die Tipps deutlich, denn Bertram entwickelte sich zum Schrecken der Angreifer. Im­mer wieder war er zur Stelle, fuhr entweder das Bein oder den Arm aus.

In den ersten zehn Minuten allerdings spielten seine Vor­derleute noch auf „Sparflam­me“, zum Ärger Wieses: „Die Kreisläufer ruhen sich mal für ein paar Minuten aus, das dürfen sie aber nicht. Da müssen sie al­les reinhängen“, so Wie­se. Das nahm sich seine Mannschaft zu Herzen und drehte in der Fol­ge auf. „Danach haben wir ge­zündet. Das Tempospiel war erfreulich und für den Gegner wird es dann immer schwerer.“ Mit einem Lauf von acht Treffern in Serie kurz vor und nach der Halbzeit setzten sich die Hausherren bereits entscheidend ab (17:5, 35.). Aufgrund des beruhigen Vor­sprungs wechselte Wiese abermals durch und so kam es zu einem kleinen Bruch im Spiel der Calbenser.

Geburtstagskind Ronny Krause (M.) dürfte sich beim Heimsieg der TSG Calbe gegen den Post SV Magdeburg mit einem Treffer selbst beschenken. Foto: Kevin Säger

„Die Spannung war dann nicht mehr da“ und Wiese eher als Motivator gefordert. „Ich habe probiert, der Mannschaft immer wieder eine neue Auf­gabe zu geben, um den Fokus immer wieder auf unsere Stär­ken zu lenken“, erklärte der Ãœbungsleiter. Der ganz große Fokus war zwar zum Ende des Spiels aufgrund des weiterhin deutlichen Vorsprungs nicht mehr vorhanden, doch nie­mand hatte damit gerechnet, dass die Partie noch kippt. „Die starke Abwehr und die Torhüter in Kombination mit dem Konterspiel haben den Unterschied ausgemacht“, fasste Wiese nach dem Spiel zusammen.

TSG Calbe: Wiederhold, Bertram – Walther (1), Krause (l), Gieraths, Rätzel, M. Kralik (2), Held, Maynicke (2), Weiß (9/3), Sowa (2), F. Kralik (3), Stapf (7), Reiske (1)

Siebenmeter: TSG 3/4 – Post SV MD 5/7

Zeitstrafen: TSG 2 – Post SV MD 2

Dieser Artikel wurde am 06.Oktober 2020 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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