13. Mai 2025

Arbeitssieg wird deutlich

Die TSG Calbe tut sich in Köthen lange schwer, gewinnt beim Schlusslicht am Ende deutlich mit 35:23 (17:12). Nils Rätzel mit acht Toren vom Kreis.

von Tobias Zschäpe

KÖTHEN/CALBE. Vor circa einem Jahr hatte sich Vincent Wuwer schwer am Knie verletzt. Seitdem war er an den Spieltagswoche­nenden zum Zuschauen ver­dammt, konnte erst seit kurzem wieder mittrainieren. Und im Oberliga-Auswärtsspiel der Hand­baller der TSG Calbe bei der HG Köthen II war es nun endlich so­weit: Für eine Viertelstunde kehr­te der Linksaußen auf die Platte zurück. „Es freut mich tierisch für den Jungen, dass er nach einem Jahr jetzt wieder zurück ist“, hob Calbes Trainer Maximilian Weiß hervor. Am Ende konnten Wuwer, Weiß und Co. ein nur kurzzeitig gefährdetes 35:23 (17:12) beju­beln.

Ein auf dem Papier deutlicher Erfolg, den Weiß dennoch unter der Kategorie „Arbeitssieg“ ver­buchte. Denn war das Duell Letz­ter gegen Zweiter tabellarisch eine klare Angelegenheit, sollte sich das auf der Platte zunächst nicht so darstellen. „Es war kein schö­nes Spiel, in der ersten Halbzeit wollten wir eine neue Abwehrfor­mation ausprobieren, aber bei ei­nigen hat der Kopf wohl nicht so richtig mitgespielt – was ich ange­sichts der Ausgangslage irgendwo verstehen kann“, erinnert sich Weiß an die holprige Anfangspha­se seiner Mannschaft. So stand es auch nach zehn Minuten (5:5) noch ausgeglichen.

Im Anschluss schien das Match dann doch seinen erwarteten Gang zu gehen, als Calbe sich auf sechs Treffer (23., 9:15) absetzen konnte und einen souveränen Vorsprung mit in die Kabinen nahm. Aber längst lief noch nicht alles nach Plan der Calbenser. „Wir hatten zwar nur vier Fehlwürfe, aber sieben oder sechs technische Fehler und das ist gegen einen Gegner wie Köthen einfach zu viel“, ärgerte sich Weiß.

Und nach Wiederbeginn folgte dann der „Tiefpunkt“, wie Weiß es später nannte. Das Schlusslicht kam wieder auf drei Tore heran, so dass sich der TSG-Trainer, der schon Augenblicke vor dem Pau­senpfiff die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch geworfen hatte, zu einer weiteren Auszeit gezwun­gen sah. Nach nur vier Minuten in Hälfte zwei. „Ich hab der Mann­schaft klar gemacht, dass wir hier wieder Handball spielen müssen und das Spiel bei weitem noch nicht gewonnen haben.“

Doch die technischen Fehler blieben. Bis zur 45. Minute war der Zwischenstand „enger, als wir es gern wollten“, so Calbes Übungsleiter. „Wir wollten es zu schön machen oder manchmal einfach zu viel.“ Erst in der letzten Viertelstunde ging es für die TSG steil bergauf. Insbesondere auf der Anzeigetafel in der Heinz-Fricke-Halle. Zwölf Treffer Differenz blinkten auf dieser am Ende auf.

Achtmal trug sich dabei Nils Rätzel in die Torschützenliste ein, immer wieder über links gut in Szene gesetzt von Lucas Mar­schall. „Nils hat ein richtig gutes Spiel gemacht und die geilen An­spiele immer wieder verwandelt. Acht Tore musst du erstmal ma­chen vom Kreis. Ich kann mich nicht erinnern, dass er schonmal so oft in einem Spiel getroffen hat“, hob Coach Weiß die Leistung sei­ner Nummer 13 hervor.

 

„Für Vincent freut es mich tierisch, dass er zurück ist “ Maximilian Weiß Trainer TSG Calbe

 

Platz zwei ist den Calbensern somit nur noch theoretisch zu nehmen. Spergau oder der HC Burgenland II könnten die TSG noch überflügeln. Damit es am Ende bei der Silbermedaille bleibt, soll die Saison aber mit einem Heimsieg kommenden Sonn­abend (17 Uhr) gegen den Vor­letzten HV Wernigerode enden.

HG 85 Köthen II: Zander (1), Winkler, Rakoczy (5), Birkner (9), Horn, Götze (1), Wittig, Beiger, Stoye, Seidel (1), Schilling (1), Leschinsky, Herholz, Pondorf, Schimmel­pfennig (5)

TSG Calbe/Saale: Walther, Marschall (2), Gieraths (1), Rätzel (8), Bertram, Steffen (8), Wuwer (2), Meyer (4), Kralik (1), Dobertin, Reiske(9)

7-Meter: Köthen II6/4; Calbe/Saale 4/4

2-Minuten: Köthen II6; Calbe/Saale 5

 

Quelle Volksstimme  13.05.2025

Dieser Artikel wurde am 13.Mai 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 13.Mai 2025)


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