Baustellen werden der TSG Calbe im freundschaftlichen Vergleich mit dem USV Halle aufgezeigt

Am Donnerstagabend testeten die Calbenser Handballer gegen den Mitteldeutschen Ober­ligisten USV Halle. Das Ergebnis war nebensäch­lich. Für TSG-Coach An­dreas Wiese lag das Augenmerk auf der Spielweise seiner Sieben.

Von Kevin Säger Calbe • Die linke Hand dick verbunden, der Blick leicht be­trübt. So saß Leon Dobertin, Neuzugang des Sachsen-Anhalt-Ligisten TSG Calbe, auf der Bank. Am vergangenen Wochenende hatte sich der Torwart die Verletzung zuge­zogen. Das Kahnbein, einer von acht Hand­wurzelkno­chen, ist gebro­chen. Aller­dings stellte sich die Verlet­zung als kom­pliziert heraus. „Bis zu 17 Wo­chen kann er diese nun nicht sportlich belasten“, klärt Wie­se auf. Da auch Daniel Bertram nicht zur Verfügung im Test­spiel gegen den USV Halle stand, bekam Maximilian Leh­mann reichlich Einsatzzeit. Und hatte zum Lernen einen ganz erfahrenen Mann an sei­ner Seite. Aus der Not heraus geboren, fragte Wiese bei Ste­fan Wiederhold an, der prompt zur Verfügung stand. „Das ist aber wirklich nur der Notnagel. Mit ,Berti’ (Daniel Bertram, Anm. d. Red.) und Max (Lehmann) haben wir zwei Leu­te, um den Ausfall von Leon ab­zufangen“, so Wiese.

Handball gespielt wurde in der Hegersporthalle dann na­türlich auch noch. Wie die Par­tie allerdings ausgegangen ist, konnte der Coach des Sachsen- Anhalt-Ligisten nicht sagen. „Ich glaube, zehn Minuten vor Ende stand es 22:24“,errinnert sich Wiese. Mit ziemlicher Si­cherheit ist die Generalprobe vor dem scharfen Start am kommenden Wochenende gegen den HSV Magdeburg (Sonnabend, 17 Uhr) also verlo­ren gegangen. Doch das Ergeb­nis spielte nur eine neben­sächliche Rolle.

Das Hauptaugenmerk lag auf der Spielweise seiner Mann­schaft und mit der war der Coach gar nicht zufrieden. „Schon bei der Erwärmung war zu sehen, dass wir schwer hin­einkommen. Ein Gegner aus der Mitteldeutschen Oberliga überrennt dich dann einfach.“ Und genau so kam es. Calbe leistete sich kleinere Fehler im Aufbau und der USV nutzte das mit zahlreichen Tempogegen­stößen zu Toren. Bei Calbe stand der Fuß derweil auf der Bremse. „Ich glaube auch, dass Halle zu jeder Zeit noch 20 Pro­zent hätte mehr machen kön­nen“, schätzte der Coach ein.

So dominierte der USV Durchgang eins. In der Pause sprach Wiese die Dinge an, die nicht funktionierten – mit Erfolg. „Hinten heraus haben wir uns gesteigert.“ Das lag auch daran, dass Wiederhold in gewohnter Manier den Kas­ten vernagelte. „Ein Spiel steht und fällt mit den Torhü­tern. Aber Max Lehmann ist da kein Vorwurf zu machen. Er kam am selben Tag aus dem Urlaub zurück und hatte eine lange Autofahrt hinter sich inklusive Panne“, nahm der TSG-Coach seinen Youngster in Schutz. Erkenntnisse zog Wiese derweil reichlich. „Uns wurde aufgezeigt, woran wir noch arbeiten müssen. Vor allem das Umschaltspiel werden wir noch mehr fokussieren. Da müssen wir unbedingt eine Schippe draufpacken.“

TSG Calbe: Maximilian Lehmann, Stefan Wie­derhold – Marc Stapf, Marius Harig, Maximilian Weiß, Paul Steffen, Kevin Reiske, Tony Maynicke, Maximilian Kralik, Lucas Marschall, Nils Rätzel

Quelle Volksstimme 27.08.2022

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