16. Dezember 2025

An den 50 Toren gekratzt

Die TSG Calbe überrollt zum Hinrundenabschluss ungefährliche Kühnauer und bleibt in der Hegersporthalle ungeschlagen. Maximilian Weiß hilft als Spieler aus.

 

Von Tobias Zschäpe

CALBE. Am vergangenen Wo­chenende tauchte die Nummer 23 plötzlich wieder im Protokoll der Oberliga-Handballer aus Calbe auf. Die Nummer 23, mit der Maxi­milian Weiß in den vergangenen Jahren Sachsen-Anhalt-weit so er­folgreich auf Torejagd ging, bevor verletzungsbedingt der vielleicht etwas verfrühte Wechsel auf die Trainerbank erfolgte.

Zum Hinrundenabschluss der TSG gegen die SG Kühnau rutsch­te er die mal wieder ein paar Plät­ze weiter. „Wir waren personalbe­dingt stark dezimiert, deshalb stand ich als Spieler im Protokoll.

Daniel Gieraths und Lucas Mar­schall hatten offiziell das Trainer­amt. Aber wenn der Trainer mit auf der Bank sitzt, sind die Rollen Gott sei Dank klar verteilt“, erklärte Weiß.

Probleme machte die unge­wohnte Rollenverteilung letztlich keine, Calbe setzte ich deutlich mit 47:32 (23:18) durch und been­det die Hinrunde als Dritter, punktgleich mit Eintracht Gom­mern.

Dass die Saalestädter zum zweiten Mal in diesem Jahr nur knapp an der 50-Tore-Marke

scheiterten, war einem deutlich überlegenen Angriff zu verdan­ken. Paul Steffen scheint nach ei­ner langen Verletzungspause nicht viel Anlaufzeit zu brauchen und ließ seine alten Stärken im­mer wieder aufblitzen. „Bei ihm war es, als ob er nie weg gewesen wäre, ganz stark im Ein -gegen­ Eins. Genauso wie Tim Wiebe und Kevin Reiske aus der zweiten Rei­he“, lobte Weiß.

Dagegen fanden die kleinen, wendigen Spieler der SG Kühnau keine Lösungen. Die körperlichen Unterschiede waren am Ende kein Nach-, sondern ein Vorteil für die TSG. Die wuchtigen Angriffe beka­men die Gäste kaum verteidigt, so dass die Hausherren einen nie ge­fährdeten Sieg einfuhren und da­mit zu Hause weiter unbesiegt blieben. „Es war ein Arbeitssieg, aber trotzdem ein nie gefährdeter Sieg“ so Calbe Trainer weiter.

Warum man selber 32 Gegen­tore zuließ, konnte er sich unter­dessen in der Nachbetrachtung kaum erklären. „Tino Soutschek hält stark, die Abwehr stand zwischenzeitlich auch gut. Aber Küh­nau läuft nachher einfach zu viele zweite Wellen, da fehlt es dann“, suchte Weiß nach Erklärungen.

Am Ende waren es ein paar Gegentore zu viel, die nicht hätten ein müssen. „Aber wenn du so weit vorne liegst, dann weiß jeder, da du da einfach einen Gang runter schaltest“, wollte er seinen Spielern keinen Vorwurf machen.

Ein 4:0-Lauf mit Beginn der 41. Mi­nute brachte Calbe erstmals mit zehn Toren in Führung. Diesen Vorsprung ließ sich die TSG zu keinem Zeitpunkt mehr neh­men – und baute ihn stattdessen noch weiter aus. 15 Tore Differenz leuchteten am Ende auf der An­zeigetafel in der Hegersporthalle auf.

Somit zog er ein sehr positives Fazit und lobte den Einsatzwillen der Mannschaft. „Die Jung haben das clever gemacht. Felix Kralik hat sich hinten raus auch noch fünf Minuten genommen, obwohl er krank war. Weil sonst war der Kader halt doch stärker dezimiert, als wir alle dachten. Mit den bishe­rigen Ergebnissen sind wir gut im Rennen bisher, in der ersten Hin­runde. Von daher fällt das Fazit sehr positiv aus“, so Weiß abschlie­ßend.

Calbe: Soutschek, Dobertin- Wiebe (5), Rätzel (4), Mark (2), Stef­fen (11), Wuwer (7), Weiß, Sowa (5), Kralik,  Reiske (13/4)

Siebenmeter: Calbe 4/4 – Kühnau 4/6

Zeitstrafen: keine / RK (o.B.): Ronny Gabbert (53., Kühnau)

Quelle Volksstimme 15.12.2025

Dieser Artikel wurde am 16.Dezember 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt. (aktualisiert: 16.Dezember 2025)


verwandte Artikel