TSG wirft Siegchance weg
Calbe scheitert gegen den BSV 93 Magdeburg an sich selbst
Von Tobias Zschäpe
CALBE. Maximilian Weiß versuchÂte, seine schlechte Laune so wenig wie möglich an der Familie auszuÂlassen. „Das ist auf den Sonntag unfair ihnen gegenüber, aber als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ich direkt wieder schlecht drauf: gestand der Trainer der TSG Calbe am Tag nach der deutÂlichen 23:31 (12:17) -Pleite seiner Mannschaft beim weiter verlustÂpunktfreien BSV 93 Magdeburg. „Die Stimmung war schon direkt nach Abpfiff scheiße, die EnttäuÂschung extrem groß: brachte es der Coach auf den Punkt.
Dabei konnten sich die CalbenÂser die Schuld im Topspiel nur selbst geben. 21 Fehlwürfe stanÂden am Ende in der Statistik, insÂgesamt liefen die TSG-Handballer 34 Angriffe umsonst, zählt man auch noch die Regelfehler und anÂdere Ballverluste hinzu. „So kannst du nichts holen, besonders nicht gegen den Ersten“ musste Weiß zähneknirschend anerkennen.
Wie befürchtet erlaubten sich die Olvenstedter so gut wie keinen Fehler, gaben die anfängliche 2:0- Führung zu keinem Zeitpunkt aus der Hand und bewiesen damit eindrucksvoll. warum sie an der Spitze der Oberliga-Tabelle steÂhen. Bei den Calbensern kam unterdessen kurz vor dem Anpfiff noch die krankheitsbedingte AbÂsage von Julian Ritscher hinzu. Da auch Kevin Reiske und Nils Meyer nicht mit zum Kader gehörten, fehlten Calbe zusätzlich zwei Linkshänder und ein Werfer aus dem Rückraum.
„Das hat man uns dann einfach angemerkt, so dass wir zur Pause mit fünf Toren hinten liegen. Wir waren beim 4:2 nochmal dran, verwerfen aber direkt wieder einen Konter und können auch die Überzahl durch Zeitstrafen gegen den BSV nicht nutzen“ erinÂnerte sich Weiß später.“ So maÂchen wir sie stark, bestrafen sie nicht.“
Aufgeben wollten sich die GäsÂte beim Gang in die Kabinen aber noch nicht. „Wir waren gut eingeÂstellt, wussten, wie wir die ProbleÂme lösen können, vor die sie uns stellen. Aber es fehlte einfach in den Abschlüssen, die waren zu schlecht: legte Weiß den Finger in die Wunde, warum es nach dem Seitenwechsel nicht besser wurde.
Das wurde vor allem in den einÂgangs erwähnten Fehlwürfen deutlich. Landen nur die Hälfte davon im Magdeburger Tor, bleibt die Partie deutlich länger spannend. „Vielleicht gehen wir zwiÂschenzeitlich sogar in Führung. Die Art und Weise der Niederlage ärgert mich schon sehr. Der BSV war Phasenweise besser, aber nicht dominant, wie es das ErgebÂnis vermuten lässt: ärgerte sich Weiß. Erst gegen Ende fehlte den Saalestädtern die Kraft, so dass die Magdeburger den Sieg im TopÂspiel clever über die Bühne brachÂten.
„Jetzt müssen wir schauen, was diese Saison noch geht und auf Glück bei den Ergebnissen der Gegner hoffen, damit wir noch einmal in Schlagdistanz kommen. Fünf Minuspunkte mehr als der BSV sind schon ein Brett: gesteht der TSG-Coach. Zumal mit Lucas Marshall und Tim Mark zwei weiÂtere Spieler angeschlagen aus der Partie gegangen sind.
Ein Lichtblick war hingegen die Rückkehr von Paul Steffen, der nach seinem Mittelhandbruch wieder auf der Platte stand. „Um werfen wir nachher rein, aber es ist auch klar, dass er nach einem halben Jahr Pause nicht von jetzt auf gleich die Kohlen für uns aus dem Feuer holen kann“, ordnete der Coach die Rückkehr seiner Nummer 18 ein.
Calbe: Marschall (2), Gieraths (2), Rätzel, Mark, Steffen (1), Borzucki (3), Wuwer (2), Wiebe (10/7), Soutschek, Sowa (3), Kralik, Dobertin
Siebenmeter: BSV 93 S/5 – Calbe 7/7
Zeitstrafen: BSV 936 – Calbe 7
RK (o.B.): Tim Wiebe (59., Calbe)
Quelle Volksstimme  09.12.2025
Dieser Artikel wurde am 09.Dezember 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.










