9. Dezember 2025

TSG wirft Siegchance weg

Calbe scheitert gegen den BSV 93 Magdeburg an sich selbst

 

Von Tobias Zschäpe

CALBE. Maximilian Weiß versuch­te, seine schlechte Laune so wenig wie möglich an der Familie auszu­lassen. „Das ist auf den Sonntag unfair ihnen gegenüber, aber als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ich direkt wieder schlecht drauf: gestand der Trainer der TSG Calbe am Tag nach der deut­lichen 23:31 (12:17) -Pleite seiner Mannschaft beim weiter verlust­punktfreien BSV 93 Magdeburg. „Die Stimmung war schon direkt nach Abpfiff scheiße, die Enttäu­schung extrem groß: brachte es der Coach auf den Punkt.

Dabei konnten sich die Calben­ser die Schuld im Topspiel nur selbst geben. 21 Fehlwürfe stan­den am Ende in der Statistik, ins­gesamt liefen die TSG-Handballer 34 Angriffe umsonst, zählt man auch noch die Regelfehler und an­dere Ballverluste hinzu. „So kannst du nichts holen, besonders nicht gegen den Ersten“ musste Weiß zähneknirschend anerkennen.

Wie befürchtet erlaubten sich die Olvenstedter so gut wie keinen Fehler, gaben die anfängliche 2:0- Führung zu keinem Zeitpunkt aus der Hand und bewiesen damit eindrucksvoll. warum sie an der Spitze der Oberliga-Tabelle ste­hen. Bei den Calbensern kam unterdessen kurz vor dem Anpfiff noch die krankheitsbedingte Ab­sage von Julian Ritscher hinzu. Da auch Kevin Reiske und Nils Meyer nicht mit zum Kader gehörten, fehlten Calbe zusätzlich zwei Linkshänder und ein Werfer aus dem Rückraum.

„Das hat man uns dann einfach angemerkt, so dass wir zur Pause mit fünf Toren hinten liegen. Wir waren beim 4:2 nochmal dran, verwerfen aber direkt wieder einen Konter und können auch die Überzahl durch Zeitstrafen gegen den BSV nicht nutzen“ erin­nerte sich Weiß später.“ So ma­chen wir sie stark, bestrafen sie nicht.“

Aufgeben wollten sich die Gäs­te beim Gang in die Kabinen aber noch nicht. „Wir waren gut einge­stellt, wussten, wie wir die Proble­me lösen können, vor die sie uns stellen. Aber es fehlte einfach in den Abschlüssen, die waren zu schlecht: legte Weiß den Finger in die Wunde, warum es nach dem Seitenwechsel nicht besser wurde.

Das wurde vor allem in den ein­gangs erwähnten Fehlwürfen deutlich. Landen nur die Hälfte davon im Magdeburger Tor, bleibt die Partie deutlich länger spannend. „Vielleicht gehen wir zwi­schenzeitlich sogar in Führung. Die Art und Weise der Niederlage ärgert mich schon sehr. Der BSV war Phasenweise besser, aber nicht dominant, wie es das Ergeb­nis vermuten lässt: ärgerte sich Weiß. Erst gegen Ende fehlte den Saalestädtern die Kraft, so dass die Magdeburger den Sieg im Top­spiel clever über die Bühne brach­ten.

„Jetzt müssen wir schauen, was diese Saison noch geht und auf Glück bei den Ergebnissen der Gegner hoffen, damit wir noch einmal in Schlagdistanz kommen. Fünf Minuspunkte mehr als der BSV sind schon ein Brett: gesteht der TSG-Coach. Zumal mit Lucas Marshall und Tim Mark zwei wei­tere Spieler angeschlagen aus der Partie gegangen sind.

Ein Lichtblick war hingegen die Rückkehr von Paul Steffen, der nach seinem Mittelhandbruch wieder auf der Platte stand. „Um werfen wir nachher rein, aber es ist auch klar, dass er nach einem halben Jahr Pause nicht von jetzt auf gleich die Kohlen für uns aus dem Feuer holen kann“, ordnete der Coach die Rückkehr seiner Nummer 18 ein.

 

Calbe: Marschall (2), Gieraths (2), Rätzel, Mark, Steffen (1), Borzucki (3), Wuwer (2), Wiebe (10/7), Soutschek, Sowa (3), Kralik, Dobertin

Siebenmeter: BSV 93 S/5 – Calbe 7/7

Zeitstrafen: BSV 936 – Calbe 7

RK (o.B.): Tim Wiebe (59., Calbe)

 

Quelle Volksstimme  09.12.2025

Dieser Artikel wurde am 09.Dezember 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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