28. September 2020

Knapp 500 Kilometer für 60 Minuten

Calbenser “ Edel Fan“ Maik Staritz im Gespräch vor dem Saisonauftakt

Als „Edel-Fan“ ist Maik Staritz bei der TSG Calbe bekannt. Kaum ein Spiel verpasste der 46-Jähri­ge. Dabei nimmt Staritz einen Anfahrtsweg von knapp 250 Kilometern auf sich. Im Gespräch mit Volksstimme- Mitarbeiter Kevin Säger spricht Staritz über seine Leidenschaft für die TSG und gibt einen kleinen Saisonausblick.

 

Herr Staritz, Sie wohnen in Niedersachsen und besuchen so gut wie jedes Spiel der TSG Calbe. Welche Strapazen nehmen Sie auf sich?

Maik Staritz: Ich bin ur­sprünglich Calbenser. Seit 1998 wohne ich wegen dem Beruf in Niedersachsen, ge­nauer gesagt in Sulingen im Landkreis Diepholz, knapp50 Kilometer südlich von Bremen. Gut 500 Kilometer nehme ich auf mich, um dabei zu sein. Beim Vorbereitungsturnier in Kühnau war ich zum Beispiel als einziger Fan vor Ort und durfte dann auch die Trophäe in die Luft halten.

 

Woher kommt diese Leidenschaft für die TSG Calbe?

Schon als kleiner Junge war ich handballaffin und habe die Spiele in der alten Zuckerfabrik verfolgt. Selbst war ich nur drei Jahre aktiv. Danach hat sich das Fan-Leben immer weiter intensiviert. Der Kontakt in die Heimat ist nie abgerissen. Ich unterstütze die Mannschaft gerne, weil ich denke, sie haben es verdient. Das sind alles nette Leute, keiner ist abgehoben oder zeigt Starallüren. Die Bodenständigkeit gefällt mit besonders.

 

Sie sitzen immer in der „Südkurve“ der Hegersporthalle und geben bei jedem Spiel zu Unterstützung al­les. Dazu haben Sie sich ei­niges einfallen lassen.

Zusammen mit ,Opa Bär‘ (Uwe Wiederhold, Anm.d.Red.), Andreas Filz und Marcel Kau­tz sorgen wir für Stimmung. Mit Pauken und Trompeten sind wir immer dabei (lacht). Dazu habe ich einen Fan­farenkoffer gebaut, da ich technisch sehr versiert bin. Auch die Trommeln habe ich restauriert und eine Fahne angefertigt. Dadurch haben wir schon in einigen Halle für Aufsehen gesorgt und auch von den gegnerischen Fans positives Feedback bekommen. In Wittenberg war das zum Beispiel der Fall.

 

In Zeiten von Corona ist ei­niges anders. Calbe startet mit einem Auswärtsspiel beim HSV Magdeburg und Sie sind dabei?

Für mich ergeben sich als Fan ein paar Fragezeichen. Es ist bei vielen Teams nicht klar, ob Fans zugelassen sind und wenn ja, wie viele. Nach einer langen Auszeit freue mich aber, dass es wieder losgeht. Ich habe mir auch schon eine Dauerkarte für die Heimspie­le gesichert. Ich freue mich, die Mannschaft als Fan wieder anfeuern und unterstützen zu können.

Was trauen Sie der Mann­schaft um Coach Andreas Wiese in dieser Spielzeit zu?

Eins steht fest: Das Team hat sich gefunden. Vom Gefühl her steht dort wirklich eine Einheit auf dem Platz. Ein Großteil kommt aus Calbe und alle halten zusammen. Daher denke ich, dass ein einstelliger Tabellenplatz de­finitiv möglich ist. Am meis­ten freue ich mich als Fan auf die Derbys gegen die SG Lok Schönebeck und den HV Rot- Weiss Staßfurt.

Dieser Artikel wurde am 28.September 2020 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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