19. Februar 2019

Erste Hälfte ohne Emotionen

Calbe und Halle II trennen sich 20:20

Halle/Catbe (kag) • Schon vor dem Spielbeginn ging Andre­as Wiese durch die Halle. Dabei musste er so einige Hände schütteln. Alte Weggefährten sprachen mit ihm. Denn Wie­se stammt gebürtig aus Halle, lernte dort das Handball-ABC. Nun kehrte er als Trainer des Handball-Sachsen-Anhalt- Ligisten TSG Calbe in die alte Heimat zurück, zumindest für einen Abend.

Doch seine ehemaligen Kollegen bereiteten ihm kein Gastgeschenk. Im Rennen um den ersten Platz und den damit verbundenen Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga ließ die TSG einen Punkt liegen. Gegen den USV Halle II reichte es zu einem 20:20 (12:8)-Remis.

„Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen“, sagte Wiese im Nachgang. Und das rächte sich im Endeffekt. „Ich hatte auch das Gefühl, dass meine Mannschaft den Gegner unterschätzt hat.“ Genau davor hatte Wiese bereits im Vorfeld gewarnt. Denn in der ersten Halbzeit spielte nur Halle. Das Kellerkind bewies, dass auch die TSG anfällig ist. „Das war ein Totalausfall. Wir haben als Mannschaft nicht 100 Prozent gegeben, es waren noch nicht einmal 60″, fand Wiese dann deutliche Worte.

Zum „Schlendrian“ gesellte sich dann auch noch eine Schwäche im Abschluss. Eins-gegen- eins-Situationen wurden leichtfertig vergeben. „Man muss aber auch sagen, dass Halle es sehr gut gemacht hat.“ So lief die TSG bereits zur Pause einem Vier-Tore-Rückstand hinterher.

Besserung brachte dann der zweite Durchgang. „Wir ha­ben uns dann heran gekämpft. Dennoch waren kaum Emotionen zu spüren“, meinte Wiese. Erst in der 53. Minute brachte Maximilian Weiß die Gäste

in Führung, der Hallo-Wach- Effekt blieb aber aus. Turbulent wurde es in den letzten fünf Minuten. Calbe fhrte mit zwei Toren Vorsprung (20:18). Valentin Schreiter erzielte den Anschlusstreffer. Beide Trai­ner nahmen noch einmal eine Auszeit und Schreiter sorgte für großen Jubel bei den Hausherren. Zwei Sekunden vor dem Ende traf er zum Ausgleich. „Ich glaube, wir hatten es nicht verdient gehabt, die zwei Punkte zu holen“, gestand Wiese ein. „Ich möchte auch nicht sagen, dass wir mit dem letzten Tor den Sieg verspielt haben. Das haben wir nämlich schon in Halbzeit eins getan.“ Und diese 30 Minuten wurden direkt nach dem Spiel aufgearbeitet, noch in der Kabine.

 

TSG Calbe: Bertram – Walther, Krause (2/1), Lück (A/1), Rätzel, Schwarz (3), Borzucki, Harig, Weiß (7), Sowa, Kralik, lllig, Reiske

Siebenmeter TSG 2/3 – USVII 2/3

Zeitstrafen: TSG 8 – USVII 6  Rote Karte (3×2 Minuten): Felix Kralik (TSG Calbe. 47.)

 

Quelle Volksstimme 19.02.2019

Dieser Artikel wurde am 19.Februar 2019 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 19.Februar 2019)


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