11. Dezember 2018

Der Teamgeist versetzt Berge

Die TSG Calbe schlägt den Dessau-Roßlauer HV II  27:26 (14:12)

Calbe (kag) • Während einigen Spielern schon das Herz in die Hose rutschte; war Felix Kralik noch zu Scherzen aufgelegt. Die letzte Aktion der Sachsen-Anhalt-Liga-Partie zwischen der TSG Calbe und dem Dessau-Roßlauer HV II lief und die Gäste erhielten einen Siebenmeter. Da stand es 27:26 für die TSG.

Beim Weg zur Bank guckte TSG-Spieler Kralik seine Kollegen an und sagte: „Gleich können wir Wiedi umarmen, wenn er den Ball festhält.“ Und als wenn Kralik es gewusst hatte, Stefan Wiederhold im Kasten hielt den Sie­benmeter von Marco Hüls und bescherte seiner Mannschaft die zwei Punkte. „Das war auch ein Zeichen von Teamgeist und Zusammenhalt“, sagte TSG- Trainer Andreas Wiese nach der Partie.

Und genau dieser Zusam­menhalt sorgte dafür, dass die TSG in einem engen und unterhaltsamen Spiel gewann. „Alle Spieler haben mitgezogen, auch die, die hinter der Bank Platz nahmen.“ Denn die TSG hatte so viele Spieler zur Verfügung, unter anderem auch Nachwuchsmann Marc Fritz, dass nicht alle auf das Protokoll durften. Diese nahmen aber nicht auf der Tribüne Platz, sondern saßen „in zweiter Reihe“. „Für die Zuschauer war es ein geiles Handballspiel“, meinte Weise, denn keine Mannschaft schaffte es, sich abzusetzen. Maximilian Weiß, mit neun Toren auch bester Werfer, war es, der sei­ne Mannschaft mit drei Toren in Führung brachte (10:7,17.). „Wir kommen aber nicht weg und machen hektische Fehler. Dessau-Roßlau ist kein Fallobst, das sind alles erfahrene Leute“, meinte der Ãœbungsleiter, denn der Gast verkürzte bis zur Pause auf zwei Treffer (12:14) und schaffte kurz nach dem Wiederbeginn sogar den Ausgleich (14:14, 32.).

Jan lllig (I.) erzielte fünf Treffer und war damit zweitbester Werfer seiner Mannschaft. Foto: Kevin Sager

So ging es dann immer weiter. Kein Team setzte sich ab. Für die Zuschauer interessant, für das Nervenkleid der beiden Trainer weniger. In der Schlussphase wurde es dann noch einmal richtig spannend. Florian Lück brachte die TSG wieder mit zwei Treffern in Führung (27:25) und hatte dann die große Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Doch in der 59. Minute verwarf Lück einen Siebenmeter. „Dann bekommen wir einen Konter und dann wurde das Spiel hektisch“, beschrieb Wiese die spannende letzte Minute der Partie.

Den angesprochenen Konter verwandelte Justin Milkow für die Gäste zum 26:27-Anschluss, „und meine Spieler wurden im­mer hektischer“. Es kam wie es kommen musste, der DRHV II erhielt mit der Schlusssirene einen Siebenmeter, der den Gästen einen Punkt gebracht hätte. Doch nicht mit Wiederhold, sein rechter Fuß war es, der den Einschlag verhindert. Der Rest waren pure Glücksmomente. Alle Spieler liefen auf den Keeper zu und feierten den Schlussmann.

Durch die zwei Punkte klettert die TSG an die Spitze der Liga, war aber auf die Schützenhilfe des HV Rot-Weiss Staßfurt angewiesen, der im Spitzenspiel auf die SG Spergau traf. Staßfurt gewann durch ei­nen fulminanten Schlussspurt mit 30:29 und damit bleiben die Calbenser über den Jahreswechsel auch der Spitzenreiter der Sachsen-Anhalt-Liga, egal wie die letzte Partie des Jahres am kommenden Wochenende gegen die SG Kühnau endet.

TSG: Wiederhold, Bertram – Walther, Krause (1), Gieraths (3), Lück (3), Rätzel, Schwarz (3), Harig, Weiß (9/1), Sowa (1), Kralik, Illig (5).,Reiske (2)

Siebenmeter TSG 2/4-DRHVII 5/7

Zeitstrafen: TSG 2 – DRHVII4

 

Quelle Volksstimme 11.12.18

Dieser Artikel wurde am 11.Dezember 2018 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 11.Dezember 2018)


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