23. Oktober 2019

Anspruch reduziert – Ergebnis optimiert

TSG Calbe schlägt HSG Wolfen mit 30:23 (13:12)

Von Kevin Sager Calbe •

Noch immer hat Hannes Krausholz ein leicht komisches Gefühl in der Magengegend. Der Auslöser ist allerdings kein grippaler Infekt, sondern eher die erste Halbzeit der Sachsen- Anhalt-Liga-Partie zwischen seiner Sieben, der TSG Calbe, und dem Aufsteiger HSG Wolfen. Was ihm dieses Gefühl beschert? Die miserable Chancenverwertung der TSG Calbe in den ersten 30 Minuten, die reihenweise gute Möglichkeiten liegenließ. Am Ende war es dann aber doch alles nur halb so wild. Die Saalestädter zeigten vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte eine deutliche Steigerung und fuhren so einen letztlich ungefährdeten 30:23 (13:12)-Erfolg gegen die HSG Wolfen ein.

„Zwölf Gegentore in Hälfte eins sind dennoch vier oder fünf zu viel“, sagte TSG-Coach Hannes Krausholz im Nachgang. Vor allem die Entstehung der Treffer wurmten den Coach. „Das Spiel von Wolfen war klar berechenbar. Dennoch zeigten wir in einigen Phasen nicht die volle Konzentration, obwohl wir im Vorfeld genau das angesprochen hatten“, ärgerte sich der Ãœbungsleiter. So lagen die Calbenser nach nur vier Minuten mit 1:4 in Rückstand. Anschließend zeichnete sich vor allem Maximilian Wiedon aus, der über schnelle Gegenstöße immer wieder Tore erzielte und somit die Partie zum 5:4 drehte (9.). ,Wir haben dennoch eine katastrophale Chancenverwertung“, beobachtete Krausholz. „Mindestens fünf große Chancen haben wir liegen gelassen. Zählt man diese dazu, gehen wir mit einem deutlichen Vorsprung in die Kabine.“ Doch so war es eben nicht.

Die Fehler, welche im ersten Durchgang zur Genüge produziert wurde, waren auch Thema in der Halbzeit. „Ich habe zudem Umstellungen an der Aufstellung, nicht aber an der Taktik, vorgenommen“, meinte Krausholz. Das fruchtete sofort. Zehn Minuten nach Wiederbeginn lagen die Calbenser mit 20:15 in Front. „Egal, wer eingewechselt wurde, alle haben sich sehr gut eingefügt“, so Krausholz. Ronny Krause ist einer dieser Spieler. Die ers­ten drei Würfe, die er tätigte, landeten allesamt im Kasten. Marc Fritz spielte auf der für ihn ungewohnten Position Rechtsaußen und trug einen Treffer zum Erfolg bei.

Doch die Wolfener blieben weiter gefährlich, fanden in TSG-Keeper Stefan Wiederhold aber ihren Meister. Zahlreiche Paraden zeigte der Torhüter, sorgte zudem dafür, dass der Vorsprung nicht kleiner wurde. „Wolfen hatte zwei, drei gute Chancen, die sie nicht verwerten“, meinte Krausholz. „Wenn der Gegner verwirft, liegt es an unseren guten Torhütern. Wenn wir das Tor verfehlen, dann am eigenen Unvermögen“, btrachte es der Ãœbungsleiter auf den Punkt. Denn auch in Durchgang zwei wurden einige gute Chancen leichtfertig verschenkt und somit auch ein höheres Ergebnis. „Unterm Strich ist der Sieg aber mehr als verdient“, stellte der TSG- Coach fest.

Einen Satz hatte Krausholz unter der Woche noch gehört, der ihm zum Nachdenken anregte und den er auch eins zu eins auf das Spiel gegen Wolfen anwenden konnte: „Ergebnisoptimierung durch Anspruchsreduzierung. Das drückt es ganz passend aus“, meinte Krausholz. Die Bauchschmerzen haben also nur bedingt abgenommen, denn „es waren alles einfache Sachen, die wir im Vorhinein besprochen ha­ben.“ Am Ende ging es für die TSG Calbe dennoch glimpflich aus. Vertrauen hatte der Coach aber über die gesamten 60 Minuten zu seiner Mannschaft. „Diese Schwächephasen hatten wir bisher in jeder Partie und haben diese aber immer wieder gemeistert“, erklärte er.

TSG Calbe: Wiederhold, Bertram – Walther, Fritz (1), Babry, Krause (3), Gleraths (1), Rätzel, Held (3), Weiß (1), Sowa (5/1), Kralik (4), Wiedon (6), Reiske (6)

Zeitstrafen: TSG 6 – Wolfen 1

Siebenmeter: TSG 1/2 – Wolfen 5/6

 

Quelle  Volksstimme 22.10.2019

Dieser Artikel wurde am 23.Oktober 2019 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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